548 OOOOOOOOQOaOOOOOOOOOOOaOOOODOQOOOOOOOOOOOOOGDOaCOOOOOOOOOOOGOOOOOCOOOOOOOQOOOODQ
miteinander verbundene Fahrzeuge hergestellt. Die ein-
zelnen Schiffe dieser Schiffssperre werden mit Holz oder
Kork gefüllt, um nicht zu versinken. Balkensperren sind
sachlicher; hierzu werden schwere Balkenflöße oder Ein-
zelbalken durch Stahltaue miteinander verbunden und
quer über die zu sperrende Fahrwasserstrecke hinüber-
gezogen. Natürlich müssen auch hier Lücken zum Passieren
der eigenen Schiffe vorhanden fein-
Kleinere Strecken, d. h- falche,* wo die Ufer ganz
nahe einander gegenüber liegen, können durch Draht-
feile oder Ketten allein gesperrt werden. Bei den meisten
Schwimmsperren bringt man noch Netze an, die besonders
neuerdings den Untersee-
booten gegenüber notwen-
dig sind. Alsdann sinden
Einrichtungen zum Ver-
wickeln d er Schissss chraub en
u. a. hier und da noch An-
Wendung. Auf sehr flachen
Stellen können auch Pfahl-
sperren Nutzen bringen,
die gegen kleinere Boote
ausreichen.
Alle diefe Sperren
müffen aber unter dem
Feuerbereich von Land-
(und auch Bord-)Gefchützen
sich befinden, um ihr Fort-
räumen zu verhindern. Nur
weiter nach See zu laffeu
sich auch noch mit Vorteil
hier und da einzelne Streu-
Minensperren, wie sonst an
der Küste anbringen. Sämt-
liche Sperren müssen aber
so ausgelegt werden, daß
sie eine sachliche, schnelle
Verwendung der eigenen
Seestreitkräfte möglichst
wenig behindern. Und zur
Abwehr von Schiffen des
Gegners die fich etwa in
nahen Seitenbuchten auf-
halten können, müffen
die Landwerke außerdem
mit schweren Steilfeuer-
gefchützen ausgerüstet sein.
Wachtschisse vor dem
'5. ' -
ì\
M
Phot. PauAWagner, Berlin.
Ein deutsches Telegraphenbataillon setzt die durch eine englische Flieger-
bombe zerstörte Telephon- und Telegraphenleitung in Lille instand.
gegenwärtigen, daß die Kameruner Schutztruppe rund
2000 Kämpfer zählte, die Zahl der Ententetruppen aber
sicherlich auf 20 000 bis 30 000 Mann — eine zehnfache
Übermacht alfo — zu schätzen ist, konnte wohl niemandem
der Ausgang dieses Ringens unklar bleiben. Anfang
November standen die englischen Truppen bei Njok, nur
noch etwa 50km westlich von Jannde, die Franzofen
etwa 70 km füdlich dieses befestigten Platzes. Gegen
Joko (nördlich von Jannde) waren Franzosen und Eng-
länder von Norden her, nach Eroberung Banjos und
Tibatis, ziemlich weit vorgestoßen; von Osten her waren
andere französische Kolonnen über Bertua und Dume
im Anzug. So fiel denn
diesem Kesseltreiben am
1. Jannar 1916 Jannde
zum Opfer, nachdem sich
die Ententetruppen vier-
zehn Monate lang verged-
lich darum bemüht hatten.
Der Kampf scheint nun-
mehr zum Eude gelangt
zu sein. Die im Jaunde-
gebiet operierende Truppe
hat sich zum größten Teile,
immer noch Widerstand
leistend, nach Süden,
zwischen Jaunde und den?
Munigebiet, zurückgezogen
und in der Nähe der
spanischen Grenze Fran-
zosen und Engländern noch
manches Scharmützel ge-
liefert. Wie jetzt bekannt
wird, ist es einzelnen Ab-
teilnngen gelungen, auf
fpauifches Gebiet über-
zutreten, begünstigt durch
die natürlichen Verhält-
nifse dieses Südkameruner
Urwaldgebietes.
Die Wälder Südkame-
runs unterscheiden sich in
jeder Beziehung von den
Gegenden im Norden des
Landes, z. B- der Berg¬
gegend von Banjo. Wäh-
rend hier der Steppen-
Außeneingang sichern vor
plötzlichem Angriff weiterhin, ferner können hier auch
Flugzeuge und Luftschiffe erfolgreich verwendet ivcrden,
so daß zur Verteidigung eines Hafens alle zu Gebote
stehenden Kriegsmittel gut zu verwenden sind.
-st *
*
Die Kämpfe in Kamerun.
Es kann kaum noch einem Zweifel unterliegen,
daß unsere Kolonie Kamerun zum größten Teile von
englischen, französischen und belgischen Truppen be-
setzt ist. Nach nnd nach gelang es der beträchtlichen
Ubermacht der Ententetruppen, einen befestigten Platz
nach dem andern zu nehmen, nicht ohne erbitterte Kämpfe,
bei denen das Häuflein deutfcher Schutztruppenkrieger
den Feinden manche erhebliche Verluste beibrachte. Vou
allen Seiten konzentrisch angegriffen, zog sich die deutsche
Schutztruppe schließlich auf die beiden letzten Hanpt-
stellungen Joko und Jannde zurück. Wenn wir uns ver-
charakter vorherrscht mit krüppeligen Bäumen, wuchert
im Süden die typische tropische Vegetation. Die
Fruchtbarkeit des Bodens ist unerhört. Farmen der
Eingeborenen und Flächen mit Olpalmen wechseln ab
mit unendlichen Strecken des Urwaldes. Die gewal-
tigen Baumriesen mit ihrer weißlichen Rinde, deren
Stämme sich erst ganz oben zur Baumkrone verästen,
haben fast alle ganz merkwürdige, brettartig vom
Stamm abstehende Strebepfeiler, die fich als Wurzeln
wie Riesenschlangen über den Boden breiten- Dichtes
Unterholz und Schlingpflanzen, die wie Schiffsseile zur
Erde wachsen, machten den Wald fast undurchdringlich;
wo man gezwungen ist, vom fchmalen Negerpfad ab-
zuweichen, muß er mit Bufchmeffern zerhauen werden-
Fikusbäume mit närrischen Luftwurzeln, verschlungene
Stämme- des Drachenbaumes mit fremdartigen Blatt-
büfcheln, Raphiapalmen mit riesenhaften Blattwedeln,
aus denen man Dachlatten fertigt, verleihen diesen
Wäldern ihr phantastisches Aussehen. Dämmerung und