4Q9 conoDOOooooDOQOoaoooQooaooooooQOOooaooooooQQOooooooooaoooooooooooooooooooooooaoò
Von ben Truppen des Generals von Kövess genommen,
wobei 10 000 Serben gefangen und 19 Geschütze erbeutet
wurden. Pristina wurde im Norden, Osten und Süden
von den Bulgaren umzingelt. Damit war der mehr-
tägige Widerstand auch hier gebrochen. Die Bulgaren
und einige benachbarte deutsche Kolonnen zogen als
Sieger in die Stadt ein. Was vom Feinde nicht gefangen
oder gefallen war, flüchtete gegen die Linie Jpek—Dia-
kowa—Prisren. Auf der Bahnlinie Ferisow—Pristina
wurden 3 Lokomotiven und 100 Eisenbahnwagen vor¬
gefunden, und beim Rückzug gesellten sich zu den 7400 Ge-
fangenen und 6 Geschützen von Prisren weitere 8Kanonen,
5 Munitionswagen und unübersehbares Kriegsmaterial.
Die meisten übrigen Geschütze leichten und schweren
Kalibers zerstörten die Serben uud ließen sie im Schlamm
der aufge-
weichten
Straßen lie-
gen. Nur
die Gebirgs-
kauonen
führten sie
m it sich in die
Bergezurück.
Auch sonst
wurde von
den serbi-
schen Trup-
pen alles
weggewor-
fen, was den
Rückmarsch
irgendwie
erschwerte.
Beschädigte
Wagen, Mo-
torlastkraft-
wagen,Pon-
tonmaterial,
Stücke der
Ausrüstung
und Kriegs-
Material la-
gen in wüstem Durcheinander an beiden Seiten der Rück-
zugsstraßen. Dazwischen sah man tote Ochsen, aufgedun-
sene Pferdekadaver, erschöpfte Soldaten oder gestorbene
Zivilisten. 2200 Gefangene, 16 leicht beschädigte Geschütze,
22 Muuitionswagen wurden am 27. November ein-
gebracht. Tagtäglich mehrte sich die Zahl der des
Umherirrens müden Überläufer. Am 29. November
hatte man die neue Rückzugslinie der Serben erreicht.
Am Mittag wurde die Stadt Prisren in raschem,
entscheidendem Sturmeslauf genommen. 17 000 Ge-
fangene, 50 Geschütze, 20 000 Gewehre, 814 Kraftwagen
und viel Krie^sgerät waren die Beute. Die immer mehr
anschwellende Gefangenenzahl bot ein trauriges Bild
vom Zustand der letzten Reste des serbischen Heeres.
Die Gefangenenaussagen beim Verhör durch den Nach-
richtenoffizier ergänzten es. Die Offiziere hatten selbst-
süchtig die Truppenverbände verlassen und waren ge-
flüchtet. Teilweise hatten sie sich sogar in Zivilkleidern in
den Dörfern versteckt. Das war das Signal zur Massen-
fahnenfluchti der Soldaten. Wer wollte ihnen das ver-
Übeln? -Waren doch selbst König Peter und der russische
Gesandte Fürst Trubetzkoi am 28. ohne Begleitung
heimlich aus Prisreu in die Berge davongerilten!
Operationssaal auf S. M. S. „Scharnhorst"
Auch auf dem Marsch gegen Diakowa wurden viele
Gefangene gemacht- So brachte ein einziges österreichisch-
ungarisches Halbbataillon auf dem Vormarsch 4000 Ser-
ben ein und nordöstlich Jpek ergaben sich am 3. Dezember
mehrere Hundert Serben. Südwestlich Prisren wurden
die feindlichen Nachhuten am gleichen Tage nochmals
gestellt und ihnen über 100 Geschütze sowie große Mengen
Kriegsgerät, darunter 200 Autos, abgenommen.
» *
*
Schwimmende Lazarette.
Von vi'. Alfred Gradenwitz.
Daß die Verwundetenfürsorge während eines See-
gesechtes größere Schwierigkeiten bietet als zu Lande,
wird unsere Leser nicht wundernehmen. Ist es
doch an Bord
einesKriegs-
schiffes nicht
leicht, ein
Plätzchen zu
finden, wo
die Verwun-
deten wenig-
stens einiger-
maßen vor
feindlichem
Feuer ge-
schützt sind!
In dem en-
gen Raum
ist es ferner
nicht zu ver-
meiden, daß
die Verwun-
deten durch
ihr Stöhnen
und Weh-
klagen die
Kämpfenden
in der Aus-
Übung ihrer
Tätigkeit be-
hindern.
Wie für die Verwundeten in ihrem Interesse und
dem ihrer Kameraden zunächst während des Kampfes
gesorgt wird, und wie sich ihre weitere Behandlung
vollzieht, dies soll hier näher ausgeführt werden:
Ebenso wie jeder Angehörige des Feldheeres mit
einem Verbandpäckchen versehen ist, das zur ersten Hilse-
leistung vollauf ausreicht, ist auch auf Kriegsschiffen
überall Verbandmaterial bereitgestellt. Das Anlegen
der Verbände geschieht hier im allgemeinen durch die
Mannschaften selbst, die sämtlich eine gewisse Ausbildung
im Sanitätswesen erfahren haben; daneben gibt es
freilich auch besondere, den Reihen der Besatzung ent-
nommene „Krankenträger", denen in erster Linie der
Transport der Verwundeten nach den Verbandräumen
obliegt. Da diè engen, steilen Treppen diesen Trans-
port erschweren, wird in der deutschen Marine eine
besondere Transporthängematte — eventuell in Ver¬
bindung mit Gleitbahnen — benutzt.
Die während des Gefechtes benutzten Verband-
räume, in denen das Sanitätspersonal seines Amtes
waltet, liegen nach Möglichkeit an geschützten Stellen
im unteren Teile des Schiffes; sie müssen daher künstlich
beleuchtet und gelüftet werden. In ihnen sind alle
íi
«
j
i
- --«fe
UBB
1!
"im