Mehrfache, sehr
starke Gegenan¬
griffe der Russen
gegen Front und
Süd flanke der An -;
griffstruppen wur¬
den unter schweren
Verlusten für den
Gegner abgewie¬
sen. Am 16. Au¬
gust war der An¬
griff bis nahe an
die Fortlinie vor¬
getragen. Durch
äußerste Steige¬
rung des mit Hilfe
von Ballon und
Flugbeobachtung
glänzend geleite¬
ten Artilleriefeuers
wurden die Besat¬
zungen der Forts,
Anschlußlmien und Zwischenbatterien derartig erschüttert,
die Werke selbst derartig beschädigt, daß auch auf diese der
Sturm angesetzt werden konnte. In unwiderstehlichem
Vorwärtsdringen durchbrach die Infanterie zunächst
Fort 2, erstürmte dann durch Einschwenken gegen dessen
Kehle und Aufrollen der Front beiderseits diegesamte Fort¬
linie zwischen Jesia und Njemen. Die schleunigst nach¬
gezogene eigene Artillerie nahm sogleich die Bekämpfung
der Kernumwallung der Westfront, und nach dem Fall
am 17. August die Bekämpfung der auf das Ostuser des
Njemen zurückgewichenen feindlichen Kräfte auf. Unter
dem Schutz der unmittelbar an den Njemen herange¬
führten Artillerie wurde im feindlichen Feuer der Strom
zunächst durch einzelne kleinere Abteilungen, dann mit
stärkeren Kräften überwunden. Schnell gelang danach
als Ersatz für die durch den Feind zerstörten Brücken
ein zweifacher Brückenschlag. Im Laufe des 17. August
militärische ^ Räm
-> 111* s)^ I.1111 Cj
f an g August näh er- — - " Phot. Gebr. Haeckel, Berlin.
teu sich Teile der Betonierte Grabenstreiche in der Kehle des Forts 8 der Festung Kowno.
Armee Eichhorn
der Festung, darunter auch das jetzt unter dem Befehl
des Generals Litzmann stehende Armeekorps. Schwie¬
rige Arbeiten waren vorangegangen wegen der Un¬
wegsamkeit der der Festung vorgelagerten Forsten und
wegen der Hindernisse, die sich dem Jnstellungbringen
der Geschütze entgegenstellten. Aber alles gelang weit
über Erwarten gut, so daß schon zwei Tage, nachdem
der eigentliche Angriff gegen die Westfront von Kowno
begonnen hatte, das Feuer der Artillerie eröffnet werden
konnte (siehe Teil II, Seite 365). Wir können hier
einer amtlichen Schilderung des weiteren Verlaufs der
Ereignisse folgen:
„Richt weniger als acht Vorstellungen wurden
bis zum 15. August im Sturm genommen, jede eine
Festung für sich, in monatelanger Arbeit mit allen
Mitteln der Jngenieurkur.st unter sichtlich ungeheuren:
Aufwand an Geld und Menschenkräften ausgebaut.
Phot. Gebr. Haeckel, Berlin
Transport russischer Gefangener aus -er Festung Kowno aus -cm Wege nach Mariampol (Gonv. Snlralki).