Volltext: 36. Heft 1914/15 (36. Heft 1914/15)

Phot. Welrpretz-Pyoto, 21b len. 
Tankgottesdienst nach -er Wre-ererrrnahrne -er Festung Przemysl am 3. Juni 1915. 
Kompagnien durch die schier unübersehbaren Menschen¬ 
massen, die der außerordentliche Anlaß und die be¬ 
feuernden Weisen der Kaiserjägermusik zu stets neuen 
patriotischen Kundgebungen begeisterten. Die ehr¬ 
würdigsten Märsche der alten, ruhmreichen öster¬ 
reichischen Armee rauschten zum nächtlichen Himmel 
auf: „Prinz Eugenius", „Radetzky", „Hoch Österreich" 
und gar „Zu Mantua in Banden". 
Im Bahnhof das Lebewohl der Kameraden, die 
dienstlich oder verwundet zurückblieben; unter ihnen 
deutsche Offiziere, die von Burg Persen gekommen waren, 
um den Abmarsch eines österreichischen Bataillons mit 
ihren besten Wünschen zu begleiten. Es ist etwas Eigen¬ 
artiges-, Herzergreifendes um diese Verabschiedung durch 
die Kameraden. Sie alle haben schon das Heulen der 
Granaten, den bleiernen Schauer der Schrapnells, 
den disharmonischen Gesang der Maschinengewehre 
vernommen, haben Erdmassen im Krachen der Bomben 
sich haushoch auftürmen gesehen und schaudernd und 
tränend in das brechende Auge manches Freundes ge¬ 
schaut. Jetzt suchen sie unseren Blick und scheinen zu 
fragen: „Werden wir uns wiedersehen? Wann und wo 
werden sich auf euer lachendes, von Kampfesfreude 
glühendes Antlitz die Schatten des Todes senken?" 
Das „Gott erhalte" und „Heil Dir im Siegerkranz", 
das jetzt die Bläser zum Sternenzelt schmettern, setzt 
nachdenklichen Stimmungen ein Ende. Heiß und kalt 
rieselPs über den Rücken, eine Flut von Begeisterung 
brandet durch die Waffenbrüder. Den Chor der Hymne 
zerschneidet ein schriller Pfiff, und langsam gleitet der 
Zeppelin, sondern nach halbstarrem System gebaut mit 
etwa 12 500 Kubikmeter Inhalt. 
Italiens Luftflotte ist während der letzten Monate 
neuorganisiert und sehr verstärkt worden. So viel vor 
dem Kriege in die Öffentlichkeit gedrungen ist, bestand 
1914 der Luftschiffpark nach Ausmusterung einiger 
älterer Fahrzeuge aus acht Einheiten, nämlich 1. „P V" 
(1913), halbstarr, 4700 Kubikmeter, Standort Bosco 
mantico; 2. „MI“ (1912), halbstarr, 12 000 Kubikmeter, 
Standort Vigna di Balle; 3. „M II" (1912), halbstarr, 
12000 Kubikmeter, Standort Ferrara; 4. „MIII“ (1913), 
halbstarr, 12 000 Kubikmeter, Standort Vigna di Valle; 
6. „M IV" (1914), halbstarr, 12 000 Kubikmeter, 
6. „Jtalia II" (1913), unstarr, 2600 Kubikmeter, Stand¬ 
ort Chio; 7. „P L VII" (1912), unstarr, 9600 Kubik¬ 
meter, Standort Venedig; 8. „VI" (1914), unstarr, 
10 000 Kubikmeter. Die damals vorhandenen Flug¬ 
zeuggeschwader, im ganzen 20 zu je sechs Einheiten, 
waren in der Mehrzahl von französischen Firmen ge¬ 
liefert. Zu Anfang des Jahres 1915 find durch ein könig¬ 
liches Dekret 16,5 Millionen Lire zum Ausbau der Luft¬ 
flotte bestimmt worden, von denen 5 Millionen dem 
Marineministerium für Wasserflugzeuge reserviert blieben. 
Die Landesschützen im Schneesturm. 
Ein Marschbataillon verließ im Februar 1915 Trient, 
um das feit Dezember 1914 fast ununterbrochen kämpfende 
Tiroler Landesschützenregiment Nr. 1 zu verstärken. 
Ein unvergeßlicher Abschied ! Mühsam wanden sich die
	        
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