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sich nun gegen, die vierte englische Stellung wandte.
Um sie wurde erbittert gekämpft, bis sie von den Unsrigen
genommen wurde, und der Feind in der Richtung Bail-
leul und Merville. zurückgeworfen wurde.
Zuletzt wurde auch Merville genommen. Dieser
wichtige Ort war einem Regiment als Angriffsziel
gewiesen worden. Die Truppen hatten sich im Laufe
des Tages bis an die Häuser des Ortes herangearbeitet.
Gegen Abend setzte das Regiment zum Sturm an.
Maschinengewehre nahmen die Hauptstraße unter Feuer,
während sich rechts und links die Kompagnien in das
zerschossene Städtchen stürzten. Die schnell nachge¬
zogenen Maschinengewehre säuberten die Straßen. Als
d^e Engländer sahen, daß der Ort nicht zu halten war,
räumten sie ihn eiligst, um sich westlich der Stadt aufs
neue festzusetzen. Sie mußten dabei den größten Teü
ihrer Maschinengewehre zurücklassen. Die Deutschen
drangen bis zum Westrand von Merville vor und rasteten
während der Nacht. Bei Tagesanbruch ging es erneut
vorwärts. Sie wurden von den Engländern, die sich
in der Nacht in ihrer neuen Stellung eingegraben
hatten, mit Gewehrfeuer empfangen. Aber der Wider¬
stand wurde durch unsre Maschinengewehre, die zwischen
den Häusertrümmern des Westausgangs von Merville
Stellung gekommen halten, bald gebrochen. Die gegen¬
überstehenden Engländer winkten mit weißen Fahnen
und gaben sich gefangen. Es ging weiter vorwärts-
Auf dem Südufer der Lys drangen am 11. April
die Truppen des Generals von Bernhardi gleichfalls sieg¬
reich nach Westen vor. Das nächste Hindernis, das zu
überwinden war, wurde glänzend bewältigt, indem der
Übergang über den Lave-Abschnitt erkämpft wurde.
Die Truppen stießen dann auf dem westlichen Lave-
Ufer noch so weit vor, daß sie ungefähr in gleicher Höhe
mit dem anschließenden nördlichen Flügel bei Merville
standen. Am Abend dieses Tages zählte man seit dem
Beginn der Schlacht bereits 20 000 Gefangene und mehr
als 200 Geschütze.
Während des Kampfes im Gebiet der Lys und Lave
ruhte auch die Gefechtstätigkeit an unsrer ersten An¬
griffsfront zwischen Arras und Soissons nicht voll¬
ständig. Seit den deutschen Erfolgen auf dem west¬
lichen Avre-Ufer lag die Bahn Slermont—Amiens
unter unfrem Artilleriefeuer. Diese Bedrohung einer
ihrer wichtigsten Verbindungslinien mit dem britifchen
Heere, das diese nicht zu sichern vermochte, zwang die
Franzosen zu unausgesetzten Gegenangriffen, die aber
sämtlich unter äußerst schweren blutigen Verlusten zu¬
sammenbrachen. Nach den vergeblichen Anstürmen am
7. und 8. April versuchten die Franzosen am Morgen
des 11. nach stärkster Artillerievorbereitung vom Nord¬
rand des Senecatwaldes bis an den Arriörescourt-
wald anzugreifen. In mehreren dichten Sturmwellen
hintereinander fluteten sie heran. Aber nur der ersten
Welle gelang es, das deutsche Sperrfeuer zu unter¬
laufen. Als die Stür¬
menden vor den deut¬
schen Gräben an¬
langten und sahen,
daß ihre Unterstützun¬
gen im deutschen Ar¬
tillerie- und Maschi¬
nengewehrfeuer lie-
gengeblieben waren,
gaben sie sich ohne
weiteren Widerstand
gefangen. Der Rest
derfranzösischenStoß-
tmppen, deutn schwe¬
ren Feuer vor den
deutschen Gräben lag,
versuchte sich wieder
zurückzuziehen. Allein
nur einem geringen
Teil gelang es; die
Mehrzahl der Flüch¬
tenden brachirn Strich¬
feuer der deutschen
Maschinengewehre zu¬
sammen. Alle Opfer
der Franzosen, ihr durch
England verlorenes Gelände wiederzuerlangen, blieben
umsonst. Nach wie vor lag die Bahn Clermont—
Amiens unter schwerem deutschen Feuer,1 das am 11.
April eine besondere Stärke erreichte und die Bahnhöfe
von Dammartin und Remecomct in Flammen auf¬
gehen ließ.
Nach dem Schlachtfelde an der Lys hatten die
Engländer inzwischen sich beeilt, mit der Bahn und mit
Hilfe von Kraftwagen neue Divisionen heranzuschaffen.
Sie suchten nun am 12. April unsern Vormarsch aus¬
zuhalten. Unsre Truppen setzten jedoch erfolgreich ihre
Angriffe fort. Um die Höhen von Messines aus stießen
sie über den Steenbach vor und erreichten den Ostrand
von Wulverghem. Dieser Ort, der an der Douve,
einem linken Nebenfluß der Lys, liegt, war den Engländern
ein wertvoller Stützpunkt, weil er infolge seiner Lage
an einem Straßenknotenpunkt eine geeignete Sammel¬
stelle für allerlei Kriegsmaterial war. Von hier aus
versuchten die Engländer mit Vorliebe ihre Gegenstöße.
Jetzt wurde der Ort von zwei Seiten her bedroht.
Einmal, wie soeben erzählt wurde, von Osten und Nord-
osten her aus der Richtung von Meines. Dann aber
auch von Süden her, vom andern Ufer der Douve.
Hier lag südöstlich von Wulverghem an der Straße
von Warneton nach Neuve-Eglise, unweit ihres Kreu-
Aufn. Bild- und Filmanu. Berlin.
Eingebrachte englische und portugiesische Gefangene.