Volltext: 202. Heft 1914/18 (202. Heft 1914/18)

zubringe 
war das 
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Also geschah's. Bald meldete der Heeresbericht 
von Vorstößen im neugewonnenen Gebiet, die Erfolge 
waren billig; die Erfahrung hat ja längst gelehrt, daß 
ein Gegner, der was machen will, die Vorzone leicht 
bekommt. Nun gut. Da hatten die Tommies im besten 
Falle tausend Meter in der Tiefe mit entsprechenden 
Getreidevorräten — denkt man. Behüte! Von den 
schönen Korn- und Haberfeldern blieb nicht mehr viel 
über; denn da waren zuerst die Deutschen durchge¬ 
stampft, dann die Engländer, ein kleines Trommelseuer- 
chen vorher hatte es auch gegeben und Nahkampf hinter¬ 
drein und dann —hatte die deutsche Artillerie, die den 
Spaß übel verstand, das letzte Wort behalten; auf Kosten 
der schönen Felder. 
Daö Ganze: Ein Schildbürgerstreich — denn 
hundert Meter vorm Feinde hätten die Deutschen diese 
.Felder sowieso nicht abernten können. Daß i net lach! 
9hm also: die Felder außer Vorstoßweite, die wollen 
wir Euch auch besorgen. Well! Wozu hat man denn die 
unüberwindliche Fliegerarmada, die nach amerikanischen gebenden Bericht 
Versicherungen schon 
längst Deutschlands 
blühenden Westen in 
Schutt und Asche Hätte 
legen müssen. 
Flieger vor! Vom 
erstenMorgenstrahl bis 
in die Nacht hinein, da¬ 
mit nur kein Deutscher 
die Sense wetzt oder 
etwa gar ein voller 
Erntewagen losfährt. 
Gesagt, getan! 
keuchen nun die schwer¬ 
beladenen gegnerischen 
Flugzeuge heran, spähen 
und spähen, hauen um 
sich und lassen fallen, 
Brandbömbchen natür¬ 
lich, die das gemähte 
dürre Getreide in Rauch 
aufgehen lassen sollen. 
Sie lassen sich's 
wahrlich keiner Mühe 
verdrießen. Nur schade, 
daß die Bomben so 
schnell alle werden und 
die deutschen Abwehr¬ 
geschütze und Ma¬ 
schinengewehre auch 
ein Wort mitreden. 
DieFelder werden 
dabei leerer und leerer 
— aber merkwürdiger¬ 
weise die deutschen Spei¬ 
cher voller und voller. 
Wie erklärt sich das? 
So wird es wohl 
bei dem ohnmächtigen 
Neid und grüner Wut 
bleiben. Uns kann das 
kalt lassen, wir empfin¬ 
den nicht einmal Scha- 
wir nötigenfalls mit deutschem Blute, dank dem stahl- 
harten Wall, der uns das einmal Errungene hält, nns 
doppelt verdient haben. Mag's John Bull vor seinem 
eigenen Gewissen verantworten, mit dem kostbarsten 
menschlichen Nahrungsmittel so freventlich zu verfahren, 
nur um es, wenn er nichts davon haben soll, überhaupt 
niemandem zukommen zu lassen. Schsd. 
denfreude. Wir haben 
nur Freude an der 
s chönen Gottesgabe, die 
Nach einer englischen Darstellung 
Englischer Ballondeodachter, gezwungen von seinem Fallschirm Gebrauch zu 
machen, bei der Landung. 
Ein Besuch bei unsern Minensuchern 
in der Nordsee. (II.) 
Beim Flottillen che f. 
Man kann ein noch so überzeugungs- und prinzi¬ 
pientreuer Mensch fein, feine fachmännische Ansicht über 
einen bestimmten Gegenstand für noch fo richtig halten, 
und man wird doch zuweilen in die Lage versetzt werden, 
daß man sein Urteil innerhalb einer kurzen Spanne Zeit 
ändern muß, weil man sich Tatsachen oder dem maß- 
eines Fähigeren gegenübergestellt 
sieht, gegen den die 
bisherige Stellung- 
nahmenichtmehr stand¬ 
hält. Ähnlich erging 
es mir in jener Stunde, 
die ich in der gemüt¬ 
lichen Kajüte in an¬ 
regender Unterhaltung 
mit dem jungen Chef 
einer unsrer bewähr¬ 
ten und erfolgreichen 
Minenfuchflotillen, 
Korvettenkapitän K., 
en durfte. Das 
Gesicht eines 
Mannes, der mir hier 
gegenüberfaß, dem die 
Arbeit den Stempel 
aufgedrückt Hatte. Ar¬ 
beit, Verantwortung 
und eiferne Energie. 
Einer von den Män¬ 
nern, die im stillen 
wirken, entzogen dem 
Blick der Öffentlichkeit 
und dem Beifall der 
Menge, die aber den¬ 
noch auf reiche Erfolge 
zurückblicken können. 
Nicht als ob nicht 
auch die andern Chefs 
unfrer verschiedenen 
Minenfuch- und -räum- 
verbände Hervorragen¬ 
des geleistet hätten. 
Sie alle haben ihren 
Anteil an dem erfolg¬ 
reichen zähen Kampf, 
den die Straßenkehrer 
unsrer Flotte für die 
Seekriegführung ge¬ 
leistet haben. Was mich 
aber bestimmte, gerade 
dies erMinensuchflo ttill e 
meinen Besuch abzu¬ 
statten, das war der
	        
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