Volltext: 196. Heft 1914/18 (196. Heft 1914/18)

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Freibad in -er Aisne. 
Aufn. Otto Bloom, üöcrim. 
führen, bettn in unerläßlichent Zusammenhang mit der 
Fliegerei steht ein lebhafter Fährverkehr, der sich in der 
Richtung zum und vorn Flugplatz notwendigerweise 
abwickelt. Ist doch die Beschaffung der Betriebsstoffe, 
Ersatzteile, Lebensrnittel und Munition eine Lebensfrage 
für die Fliegerabteilung. 
Die Motoren der Flngzenge benötigen ständig viel 
Kühlwasser, das möglichst rein und frei von Sinkstoffen 
sein muß. Es muh deshalb darauf Bedacht genommen 
und nach Möglichkeit dafür gesorgt werden, daß dieses 
Wasser aus natürlichen Quellen geschöpft werden kann. 
Da im Winter das Wasser sehr leicht gefriert, so muß 
es vor Einfüllung in die Motoren entsprechend erwärmt 
werden, der Flughafen muß alfo auch mit Kocheinrich¬ 
tungen hierfür verfehen sein. Große Kochkessel und 
Feuerungsanlagen sind unumgänglich nötig über die 
Dauer der kälteren Jahreszeit. 
Mit der natürlichen Anlage, der Bodenbeschaffen¬ 
heit, der Wasserversorgung, Zugangsmöglichkeit und 
günstigen Unterbringungsmöglichkeit der Flugmafchinen 
und zahlreichen Geräte ist aber die Errichtung eines 
Kriegsslughafens noch lange nicht beendet. Auch die 
Menschen selber, die zu einer Feldfliegerabteilung ge¬ 
hören, wollen untergebracht und versorgt sein. Wenn ich 
auch schon erwähnte, daß einesteils Zelte, andernteils 
feste Baulichkeiten dafür in Betracht kommen, so be¬ 
reitet doch trotzdem die geeignete Unterbringung der 
Flngzengbesatznngen und Bedienungsmannschaften mit¬ 
unter nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Liegt der 
Flughafen in nächster Nähe einer Ortschaft, fo kann zwar 
die Ortsunkerkunft für die dazugehörigen Menschen und 
Tiere in Frage kommen, immer aber wird trotzdem auch 
auf dem Platz selbst noch für Unterkunftsgelegenheit 
wenigstens eines Teils der Leute zu sorgen fein. 
Bei der Unterbringung der Besatzungen und Be- 
dienungsmannfchaften ist neben Zweckmäßigkeit auch 
einigermaßen auf Bequemlichkeit und Behaglichkeit Be¬ 
dacht zu nehmen. Wichtiger aber ist es noch, die hierfür 
notwendigen Baulichkeiten fo aufzustellen, daß fie aus 
der Ferne und Höhe sich nicht ohne weiteres als solche 
oder gar zu einer Fliegertruppe gehörend kennzeichnen. 
Vorzügliche Plätze für die Niederlaffung von Flieger¬ 
abteilungen sind deshalb geräumige Parks, Talein¬ 
schnitte, kleine lichte Gehölze und ähnliche Zufällig¬ 
keiten des Geländes, die einigen Schutz gegen die Blicke 
Unberufener bieten. 
Da jede Fliegertruppe auch über einen stattlichen 
Kraftwagenbestand verfügt, ist es selbstverständlich, daß 
auch für diesen in genügender Weife Unterknnftsgelegen- 
hett vorhanden sein muß, selbst wenn sie mit Rücksicht 
aus die Eigenart des Ganzen etwas weiter entfernt 
von der eigentlichen Niederlassung gefunden werden 
muß. Entfernungen spielen ja für Kraftwügen keine 
so erhebliche Rolle. Eine Ausnahme macht hierbei 
nur die Feldküche, die tr.an im Flughafen nicht“ missen 
mag, und die deshalb auf dem Platz selbst ihren 
Stand erhält. 
Ans alle Fälle, mag man nun in Zelten oder in Ba¬ 
racken oder in noch festeren Baulichkeiten Unterkunft 
gefunden haben, ist es notwendig, für einen bomben¬ 
sicheren Unterstand zu sorgen, denn man kann nie wissen, 
ob es dem Feind nicht doch gelingt, dem Flughafen einen
	        
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