Volltext: 184. Heft 1914/18 (184. Heft 1914/18)

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Champneuville und die Cüte de Talou; am folgenden 
Tage ward die ganze Maas-Halbinsel von Champneuville 
gesäubert, und auf dem linken Maas-Ufer gingen unsre 
Linien auf Vacherauville und Bras vor. Vergebens 
suchte der Feind am 1. und 3. die Feste Douaumont 
wiederzugewinnen. Am 8. gelang der Sturm auf die 
Panzerfeste Vaux, 7000 Meter vor der Umwallung, den 
Reserve-Regimentern 6 und 19 in einem Nachtangriff. 
Freilich mußte dieses Werk selbst am 9. wieder auf- 
gegeben werden; dagegen mißlang dem Feind ein 
Angriff bei Baux am 1. April, und am 2. nahmen wir 
ihm Stellungen südöstlich und südlich von Douaumont 
ab, desgleichen am 10., ungeachtet seiner fortwährenden 
Gegenstöße. — Drei russische Angriffe bei Dünaburg 
scheiterten gleichfalls in jenen Tagen. 
Doch gab der Franzose Douaumont nicht so leicht 
verloren: wütende Gegenangriffe mußten, zum Teil 
— wie am 1. Mai — in mehrstündigem Nahkampfe 
abgewiesen werden. 
In der zweiten Hälfte des Mai griffen die Oster- 
reicher italienische Alpenbefestigungen im Räume von 
Arsiero und Asiago an. Am 26. fiel das Panzerwerk 
von Casa Ratti, am 27. das von Carnolo und die Tal- 
sperre Val d'Assa, am 29. das von Punta Corbin, und 
am 30. ergaben sich die Sperrforts Arsiero und Asiago 
selbst, ebenso wie die Sperren von Monte Baldo und 
Monte Fiara. Monte Barco ward am 1., Monte 
Panoccio am 4. Juni genommen. Am 8. eroberten 
unsre Bundesgenossen auf der Hochfläche von Asiago 
die Befestigungen des Monte Sisemol und nördlich des 
Monte Meletta die des Monte Castelgomberto, und ihre 
schweren Mörser beschossen auch schon den Monte Lisser 
und das westliche Panzerwerk des befestigten Raumes 
von Primolano. Italienische Gegenangriffe am 17. 
scheiterten völlig. 
Während dieser Monate ging es auch bei Verdun 
recht lebhaft zu. Der 23. Mai brachte wütende fran- 
zösische Angriffe in der Gegend von Douaumont — sie 
schlugen fehl, und schon folgenden Tages eroberten die 
Deutschen einige Gräben westlich und südwestlich des 
Forts. Am 25. überschritten sie die Thiaumont-Schlucht 
und warfen den Femd südlich von Douaumont, und am 
26. waren die Höhen am Südrande der Schlucht in 
ihrem Besitz. Am 6. Juni ward die Panzerfeste Vaux 
zum zweiten Male erstürmt, und am 8. wurden fran- 
zösische Gegenstöße zwischen Vaux und dem Chapitre- 
Walde abgewehrt; desgleichen am 9., wobei uns noch 
ein starkes Feldwerk westlich Fort Vaux in die Hände 
fiel. Die folgenden Tage brachten fortdauernde Kämpfe 
auf dem von Fort Douaumont nach Südwesten stretchen- 
den Rücken, der in seinem Westteil den Namen Côte de 
Terre froide (Kalte Erde) führt und in seiner Abdachung 
bis auf etwa 3000 Meter an die StadtumWallung 
heranreicht. Am 15. unternahmen die Franzosen auch 
einen Angriff links der Maas, auf den Höhenzug „Toter 
Mann"; sie wurden abgeschmettert, versuchten aber 
nochmals am 17. Nachtangriffe auf dort vorgeschobene 
Grabenstücke. Der 21. brachte uns Erfolge auf dem 
rechten Maas-Ufer, westlich von Vaux. Zwei Tage 
nachher ward das Panzerwerk Thiaumont, 5500 Meter 
von der Stadt, auf der „Kalten Erde", erstürmt. Wieder 
und wieder suchten sich die Franzosen durch Angriffe 
Luft zu schaffen. .Der 24., 26. und 30. Juni, der 2., 4., 
6. und 13. Juli — alle diese Tage brachten Gegenstöße 
des Belagerten. Ehre seiner Tapferkeit, aber erreicht 
hat er damit nichts. 
Der Abschuß von fünf englischen 
Fesselballonen. 
Am Abend des 1. April 1918 schaukelten dicht vor 
Arras fünf englische Fesselballone in der Luft. Nachdem 
die englischen Flieger durch einen Angriff einer deutschen 
Jagdstaffel hmter ihre Front zurückgeschlagen waren, ging 
Leutnant Röth mit einer Jagdmaschine blitzschnell jum 
Angriff gegen die Fesselballone vor. Schnell hatte er 
die beiden ersten erledigt, brennend kamen sie herunter. 
Trotz wütendem Flakfeuer stürzte er sich nun auf den 
dritten und setzte auch diesen durch Nahangriff mit dem 
Maschinengewehr in Brand. Von den deutschen Beob- 
achtungsstellen wurde der Hergang gesehen und frisch 
zurückgedrahtet. Während nun alles die Rückkehr des 
erfolgreichen Fliegers mit höchster Spannung erwartete, 
schraubt dieser sich unerwartet mitten in den englischen 
Sprengwolken nochmals ein Stück m die Höhe, bog seit- 
lich ab und neigte sich erneut zum Sturzflug gegen den 
vierten Ballon. Auch dieser ging in Flammen auf. 
Gleichzeitig griff Feldwebel Wagner den fünften Ballon 
überraschend von oben her an und brachte ihn brennend 
herunter. Beide Flieger erreichten, vom englischen Ge- 
schoßhagel vergeblich verfolgt, ihren Flugplatz, wo sie 
von ihren Kameraden und den höheren Kommando- 
stellen herzlichst beglückwünscht wurden. Die ganze 
englische Ballonaufstellung in dieser Gegend war damit 
binnen zehn Minuten vernichtet. Z. 
* * * 
Erlebnisse 
einer Flugabwehrkanonenbatterie auf Kraftwagen 
aus den Tagen der Tankschlacht bei Cambrai 
vom 20. bis 23. November 1917. 
Dichter, kalter Winternebel hüllt die Landschaft in 
ein unsicheres, schwermütiges Grau. Es herrscht eine 
unheimliche beklemmende Stille. Das ratternde Geräusch 
der Motoren der auf breiter Straße in flotter Fahrt feind- 
wärts fahrenden K. Flakbatterie durchklingt einförmig 
und scharf den frühen Morgen des 23. November. In 
warme Mäntel gehüllt sitzen die Kanoniere halb schlaf- 
trunken, halb träumend. 
Was haben sie in den letzten Tagen nicht alles er- 
lebt! Der 20. November hatte bisher die größten Über- 
raschungen gebracht. Infolge des weit ins Hintergelände 
reichenden Trommelfeuers konnte die beabsichtigte 
Stellung nicht mehr erreicht werden. Und dennoch hoffte 
bei dem ungünstigen Wetter kaum einer darauf, daß an 
diesem Tage die Batterie überhaupt zum Schuß kommen 
würde. Soeben hatte sich die Mannschaft zu einem kleinen 
Frühstück hingesetzt, da rief sie die Stimme des bei den 
Posten stehenden Führers an die Geschütze. 
Aus dem nahen vorliegenden Waldgrunde den Hang 
herunter wälzten sich mit Schnauben und Krachen 
8 schwerfällige Ungeheuer, deren Umrisse im Dunst sich 
nur unsicher erkennen ließen, aus ihren verderben- 
speienden Rachen Feuer und Hölle spuckend. Es waren 
die sagenhaften Tanks, die Kampfelefanten des modernen 
Krieges, die Furcht und Entsetzen vorausschickend alles 
niedertreten sollten, um den nachstürmenden Kavallerie- 
und Jnfanteriemassen die Arbeit leicht zu machen. 
So nahe hatte man diese Ungetüme bisher noch 
nicht vor Augen bekommen! Mit einer Doppelsalve 
werden sie begrüßt. Hellauflodernde Flammen zeigten 
die Wirkung! Ein Freudenschrei der Kameraden: „Ein 
Tank brennt, der andre auch." Noch eine Gruppe und
	        
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