Volltext: 180. Heft 1914/18 (180. Heft 1914/18)

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Der Krieg in den Felsen. 
Von Oberstleutnant Alfred Steinitzer. 
(Mit Aufnahmen des Verfassers.) 
Der Entwicklung des Alpinismus folgend hatten 
seit etwa zwanzig Jahren die großen Militärmächte, für 
die infolge ihrer Gebirgsgrenzen die Möglichkeit eines 
Hochgebirgskrieges bestand, sich darauf vorbereitet. 
Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien besaßen vor- 
zügliche Hochgebirgstruppen und Gebirgsspezialforma- 
tioneu. Mit der Kriegserklärung Italiens an die Donau- 
monarchie begann nun der Kampf im Hochgebirge, eine 
bis dahin noch unbekannte Art der Kriegführung. Mit 
einem Schlage wurde die ganze Alpengrenze von der 
Adamellogruppe im Westen angefangen bis zu den Firsten 
der Julischen Alpen, die zum Karstplateau von Görz ab- 
fallen, eine gigantische Festung. Nur in der erstgenannten 
Gruppe, m der Ortlergruppe und an der 
spielte der Kampf im ewigen Eise; der übrige, weitaus 
größte Teil der Front ist Felsgebirge. 
Die Eigentümlichkeit des Hochgebirgskrieges ist, 
daß der Kampf zugleich mit dem Gegner und mit den 
Naturgewalten geführt werden muß. Nahezu jede 
Kampfhandlung ist auch zugleich eine hochtouristische 
Unternehmung. Aber auch schon die Behauptung der 
Existenz in der Höhe, auf den Gipfeln, Graten und 
Hochpässen erfordert den steten Kampf mit der Natur. 
Die gesamte Kriegslage, die Truppen, die Oster- 
reich-Ungarn für den südlichen Kriegsschauplatz zur Ver- 
fügung hatte, zwangen zu einem reinen Verteidigung^ 
krieg. Die ganze Felsenfront mußte besetzt und mit den 
modernen Verteidigung^ und Abwehrmitteln aus¬ 
gerüstet werden. Alle zugänglichen Stellen — unzugäng¬ 
lich sind bei dem heutigen Stand der alpinen Technik 
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Oben links. Maschinengewehr am Gipfel des Costabella.— Rechts: Paß Le Selle. — Mitte links: Feldwache am Siidgrat der Cima di Voeche. — 
Rechts: Beobachtungsposten am Rizzoni. — Unten links: Unterkunft auf der Cima di Lusia. — Rechts: Maschinengewehr in Feuerstellung; 
Gewehr und Mannschaften sind angeseilt. 
Der Krieg 1914/18. iL 
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