1370
DOCO OC
DCOaOOOOÖÜOCOOOÖÖÖOOOQQÜÜÖÖCÖOÖOÜQOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOQOOOOOOOOOOÖÖÖQ
Am IS. Mai wurde der Kampf fortgesetzt. Hef-
tiges Geschütz- und Minenfeuer des Feindes richtete
fich gegen die Höhe 12*8 nordwestlich von Monastir.
Aber die folgenden neuen Angriffe zeigten fchon die
Spuren des Erlahmens. Franzofen und Serben ver-
suchten dann nochmals zwischen Cerna und Wardar
vorzudringen, aber was den noch frischen Kräften nicht
gelungen war, konnte jetzt den allmählich sich Erschöpfen-
den erst recht nicht gelingen. Die Serben führten am
11. erbitterte Angriffe gegen die Dobropolje Planina
(östlich der Cerna), wurden aber ebenso zurückgeschlagen.
( Am 12. zeigte sich trotz der Fortdauer wiederholter An-
' länfe gegen unsre Front, daß die Kraft des großen An-
griffs der Armee Sarrails nun vollkommen gebrochen
Phot. Bild- und Filmamt, Berlin.
Sächsische Jäger im Feuer bei den Kämpfen nördlich Monastir.
war. Nach sechstägigem Kampfe befand fich Sarrail
mit erheblich geschwächten Kräften ebenda, wo er sich
am Anfang diefes Angriffs befunden hatte. Auch die
kleinen örtlichen Vorteile, die das lange Ringen dem
Feinde hier und da gebracht hatte, waren wieder ver-
lorengegangen.
Es war jedoch auch jetzt noch nicht die Absicht Sar-
rails, die Partie verloren zu geben. Eine Pause von
wenigen Tagen mußte freilich innegehalten werden, um
die abgekämpften und erschöpften Truppenverbände
abzulösen. Aber das Artilleriefeuer wurde in den wich-
tigsten Abschnitten schon am 14. Mai verstärkt und bald
auf der ganzen Front wieder zur größten Heftigkeit ge-
steigert. Nach diefer starken Artillerievorbereitung griffen
französische Truppen nördlich und nordwestlich von
Monastir am 16. an und wurden von Deutschen und
Bulgaren abgeschlagen. Diese Kämpse waren aber nur
das Vorspiel eines neuen starken Angriffs im Cerna-
bogen. Hier deutete am 17. morgens die Steigerung
des Artillerie- und Minenfeuers aus das hin, was bevor-
stand. Zweimal stieß der Feind gegen die Mitte unfrer
Cernabogenstellung vor. Unter den an diefem Kampfe
beteiligten deutschen Truppen, die l'-nkerseits von Makovo
diesem Ansturm die Spitze boten, werden im Hemes-
bericht Ostpreußen, schlesische Grenadiere und Garde-
schützen genannt, die sich an diesem Tage besonders aus-
zeichneten. Der Feind erlitt die schwersten Verluste und
verlor eine größere Zahl von Maschinengewehren. Vor
der Front der deutschen Bataillone lagen die Leichen
der gefallenen Franzofen gehäuft. Ihr Opfer war ver-
geblich gewefen. Der Ansturm war vollständig gefcheitert.
Nun war es doch wohl endlich klar geworden, daß
die Pläne Sarrails nicht mehr durchzuführen waren.
Cr scheint darauf gerechnet zu haben, daß die maze-
donische Front den Zentralmächten längst als ein Neben-
kriegsschanplatz gelten konnte und daß er infolgedessen
vielleicht etwas vernachlässigt worden sei. Der feind-
liche Oberbefehlshaber
täuschte sich darin
gründlich. Er wußte
wohl nicht, daß unsre
Truppen wie auch
unsre Verbündeten die
Gewohnheit haben,
auch das scheinbar
Nebensächliche mit
derselben Pflichttreue
und Aufmerksamkeit
zu behandeln, wie das
andere. Sarrail fand
unsre Truppen ge-
rüstet und wachsam^
und er machte die Er-
fahrung, daß sie in
Haltung und Leistung
dem Begriff einer
Elitetruppe entfpra-
chen. Gegen den Geist,
der in ihnen herrfchte,
konnten die zusammen¬
gewürfelten, fehr ver-
schiedenartigen Scha-
ren Sarrails nichts
ausrichten. Der Plan
war groß angelegt
gewesen. Die Eng-
länder am Doiransee sollten anfangen, dann die Fran-
zosen zwischen Wardar und Cerna und im Cerna-
bogen folgen. Serben und Italiener unterstützten
den französischen Angriff. So hoffte man gegen Prilep
durchzustoßen. Aber nun war nach zwölftägigem Kampfe
kein einziger der Angriffe, die die einzelnen Glieder
diefer großen Kampfhandlung bilden follten, gelungen.
Sie hatten nur einen furchtbaren Aderlaß für die Truppen
Sarrails bedeutet; die Lage war dieselbe geblieben wie
vorher. Aber Sarrail mochte wohl in der Angriffstätig-
keit bei der Eigenart der Verhältniffe, in denen er fich
befand, das beste und einzige Mittel erkennen, um einer
vollständigen Demoralisation seiner Truppen vorzu-
beugen. Es stand mit dem Geist dieser Truppen nicht
gerade glänzend. Zuverlässige Berichte wußten zn er-
zählen, daß man den Angriffsgeist mit künstlichen Mit-
teln hatte auffrischen müssen. So hatten die Leute einer
französischen Kolonialdivision vor dem Angriff % Liter
Wein und Vi Liter Schnaps erhalten. Die Gefangenen
dieser Regimenter waren erst am Tage nach ihrer Ge-
fangennahme zurechnungsfähig.
Auch nach der Niederlage, die der Feind in den
harten Kämpfen zwischen dem 7. und dem 18. Mai