Volltext: 17. Heft 1914/15 (17. Heft 1914/15)

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Der Marinedivision erschloß dieser Sieg neue Aus¬ 
gaben. Sie wurde zur weiteren Unterstützung des Land¬ 
heeres an die Küste gesandt, um hier die Genugtuung zu 
erleben, in ähnlicher Art zusammengesetzte Streitkräfte der 
englischen Marine zu werfen. Dasselbe wiederholte sich 
alsbald gegenüber Mannschaften der französischen Flotte. 
Zugleich entspann sich jetzt zwischen ihr und den eng¬ 
lischen Fahrzeugen, die vom Meer aus zwischen Knocke 
und Ostende die belgische Küste beschossen, ein heftiger 
Kampf, in dem von deutscher Seite erst leichtere, dann 
schwerere Geschütze verwandt wurden. Der Feind hatte 
es hauptsächlich auf die Molendämme und Anlagen des 
wichtigen neuen Hafenortes Zeebrügge abgesehen, wohin 
König Leopold mit einem Kostenaufwand von rund 
50 Millionen Mark einen tiefen Kanal von Brügge aus 
angelegt hatte. Es gelang den Engländern aber ebenso 
wenig, diese Anlagen ernstlich zu beschädigen, wie sie 
eine Landung ermöglichen konnten. Unsere in den Dünen 
kämpfende Marine trieb die feindlichen Kreuzer und 
Fahrzeuge immer wieder mit schweren Verlusten auf 
die hohe See zurück. Dagegen schadete die Beschießung 
Englands „Freunden", den Belgiern, empfindlich, zer¬ 
störte ihnen große Werte und kostete vielen Personen 
der Bevölkerung das Leben, ohne daß sich England im 
geringsten hierum bekümmert hätte. 
Neues Leben kam in die Führung des Seekrieges 
erst wieder durch deutsches Vorgehen. Am 3. November 
unternahmen große und kleine deutsche Kreuzer einen 
Angriff auf den Kriegshafen Yarmouth an der Südost¬ 
küste Englands. „Sie beschossen", wie es in der amtlichen 
Meldung heißt, „die dortigen Küstenwerke und einige 
kleinere Fahrzeuge, die in der Nähe vor Anker lagen und 
einen Angriff wahrscheinlich nicht erwarteten. Stärkere 
englische Streitkräfte waren zum Schutz dieses wichtigen 
Hafens nicht zur Stelle. Das unseren Kreuzern scheinbar 
folgende Unterseeboot „D 5“ ist, wie die englische Admi¬ 
ralität bekannt gibt, auf eine Mine gelaufen und ge¬ 
sunken." Es ist kein Wunder, daß England hierüber in 
die größte Bestürzung geriet; hatten doch zum erstenmal 
feindliche Granaten den geheiligten Boden Englands 
erreicht, und die 
Schiffe, die sie abge¬ 
sandt hatten, waren 
nach gut verrichtetem 
Werke unbeschädigt 
wieder heimgekehrt. 
Das hätte man in 
England um so 
weniger erwartet, als 
man die englische 
Küste durch Minen¬ 
felder hinreichend 
geschützt glaubte. 
Selbst der Flotten¬ 
berichterstatter der 
„Times" mußte zu¬ 
geben, daß das Vor¬ 
gehen der deutschen 
Schiffe in der Tat 
außerordentlich kühn 
war. Interessant, 
fährt er fort, wäre es, 
zu erfahren, wie das 
deutsche Geschwader 
durch das Minenfeld 
gegenüber der osteng¬ 
lischen Küste gelangte. 
Fischer hätten aus¬ 
gesagt, daß es die 
Durchfahrt zwischen 
den Minen beim Hin- 
und Rückwege be¬ 
nutzte. — Es fehlte 
also nicht viel, daß 
der bekannte Ausruf: 
„Wir sind verraten!" 
gefallen wäre. Aber 
Äußerungen über die 
Untätigkeit der eige¬ 
nen Flotte wurden 
laut, für die England 
Geld genug bezahlt 
hätte, um jetzt gute 
Dienste verlangen zu 
können. Aber wieder 
erfolgte nichts. 
Stadt und Hafcn Scarborough.
	        
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