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wachrief: denn hatte jemand
30 Platten verliehen, so be¬
kam er nur 20 zurück, 'und
auf alle Klagen darüber ant¬
wortete der König, die Schuld
habe ja nicht auf eine Anzahl
Platten, fondern auf eine
gewiffe Summe Geldes ge¬
lautet. Zu diesem Platten¬
geld kamen die ebenfalls
sehr berüchtigten, nach Karls
Minister Görtz benannten
Görtzschen Nottaler, die, so
groß wie unsre Zweipfennig-
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Schuldschein dcr Stadt Mita» über fünf Pfennige.
stücke, einen Taler Silbermünze galten, obwohl fie nur
der 416. Teil eines alten Kupfertalers waren
Im 18. Jahrhundert kam das Papiergeld auf und
erlebte seine erste große Blüte in der großen französischen
Revolution und ihren Kriegen. Es ist die Zeit der
Assignaten. Anfangs sollte das Papiergeld beim Verkauf
der geistlichen Güter als Zahlung genommen werden,
dann aber wurde es auch im freien Verkehr als bares ■, -- ----- - , ■
Geld angesehen. Da es nicht gern ausgenommen wurde, Frankreichs, Rußlands läuft unser Krregsgeld, Paprer,
ward Zwangskurs eingeführt- Im Jahre 1789 gab man Eisen, Zink, und ist in seinen hundert Abarten bereits
400 Millionen Livres in Assignaten aus, 1796 betrug jetzt ein gesuchtes Objekt für die Sammler, dre namentlich
200000000000000000
lich während de" Krieges nichts
eingeführt. So erklären sich
die vielfachen Bemühungen
der Städte und Gemeinden,
dem Mangel an kleiner Münze
durch papierne Za's,lmittd,
die bis auf fünf Pfennige
heruntergingen, abzuhelfen.
Es war das der einfachste
Notbehelf, der feinen Zweck
auch völlig erfüllte; und ebenso
interessant wie groß find die
Varianten des Geldes, die die
Forschung später verzeichnen
wird. Daneben wurde Eisen zu Groschen und Sechsern,
Aluminium zu Pfennigen geprägt. Auch für die
Gefangenenlager wurden papierne Bons in weitestem
Maß nutzbar gemacht. Die Kriegsgefangenen, für die
ihr einlaufendes Geld verwaltet wird, können ihre
ihnen verstatteten Käufe im Lager durch die ihnen über¬
wiesenen Bons bestreiten.
Auch in den 'von uns besetzten Gebieten Belgiens,
die Gesamtausgabe der Emissionen 45 578 Millionen
Livres. Die Assignaten sanken rasend schnell im Kurs
und galten endlich nur des Nennwerts in Metall¬
geld. Auch das neue Papiergeld, die Territorialmandate,
gegen die sie umgetauscht werden konnten, fielen un¬
glaublich und wurden, nach aufgehobenem Zwangs-
knrs, an den Kassen zum Tagespreis angenommen, der
Vj.no ihres Nenn¬
werts betrug. Das
waren Kursstürze,
wie sie später uicht
mehr vorge.ommen
sind, und wie sie in
einer vorsichtigen,
gesunden Finanz¬
wirtschaft auch aus-
geschl ssenbleiben.
Das K^iegs-
geld unsrer Tage
wird auch zum
größten Teil durch
die Notenpresse ge¬
liefert. Das Gold
ist ganz dem Ver¬
kehr entzogen und
liegt zur Deckung
des Papiergeldes
in der Reichsbank,
das Silber ist zum
großen Teil durch
Papiergeld ersetzt
worden. Wir selbst
haben im Land we¬
der nennenswert
Silber und Nickel,
woraus das Klein¬
geld geprägt ward;
da es vorwiegend
„aus Kanada und
Neukaledonien
loinmr.wurdenatür-
anf Kuriositäten fahnden, so auf das Geld, das aus
Stücken von Spielkarten geschnitten, mit seinem Werte
beschrieben, gestempelt oder gar nur mit der Hand
signiert ist und später gewiß die Fälschungskunst in Be¬
trieb setzen wird. Der Krieg, der den größten Teil der
Welt in Mitleidenschaft gezogen hat, brachte auch beinahe
allen von ihm direkt betroffenen Ländern feinErfatzgeld, das
überall fast notge¬
drungen dieselben
Formen annahm,
wie man sieht.
Es hat die Noten«
presse in allen krieg¬
führenden Län¬
dern in regste Tä¬
tigkeit versetzt und
die Sorgen der
leitenden Finanz¬
männer um ihre
Deckung auf das
höchste gesteigert.
Länder wie Ru߬
land, Italien wer¬
den nach Beendi-
Gntfchein dcr Stadt Dresden über fünfzig Pfennige.
Vorderseite.
STAD
Gutschein der Stadt Dresden über fünfzig Pfennige.
Rückseite.
gung des Krieger
ihre schwere Not
haben, der Finanz-
kalamität einiger¬
maßen Herr 51t
werden: denn das
Kriegsgeld hat
nur eine begrenzte
Geltung und muß,
wie bei seiner Aus¬
gabe verheizen
wird, mit demFrie-
den, wenn auch
allmählich, wieder
durch die regulären
Zahlungsmittel
ersetzt werden.