Volltext: 120. Heft 1914/17 (120. Heft 1914/17)

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Phot. H. Drücke, Wien. 
Gestürmte rumänische Stcllnngcn in -er Dobrudscha. 
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Einmarsch in die Dobrudscha bestimmten Truppen des 
Feldmarschalls von Mackensen in den letzten Grad der 
Bereitschaft zu setzen. Schon am 2. September war die 
Grenze der Dobrudscha zwischen der Donau und dem 
Schwarzen Meer von den vereinigten deutschen und 
bulgarischen Korps überschritten worden. Die rumä¬ 
nischen Grenztruppen wurden geworfen. Die Stütz¬ 
punkte der rumänischen Stellung in bet, wie bekannt, 
erst 1913 ben Bulgaren entrissenen Sübbobrubscha waren 
Dobritsch und Tutrakan. Dobritsch, an bet einzigen, übet 
bie bulgarische Gtenze sühtenben Eisenbahn gelegen, 
Schon am 2. September waren bulgarische Truppen 
weit vorgestoßen unb waren bis zur Linie Kurtbunar— 
Akkabinlar gelangt, hatten sich also schon zwischen bie 
beiden Festungen geschoben. Weber bie verfügbare Zahl 
ber rumänischen Truppen, noch ihre Wiberstanbskraft 
reichte aus, um biesem ungestümen Vorgehen Einhalt 
zu gebieten. Hier kam auch wieber einmal bie Kavallerie 
als Vortruppe zu ihrem Recht, brachte wieberholt bie 
feinblichen Vortruppen in Unorbnung unb erleichterte 
ben Erfolg der vormarschierenden Infanterie. Zugleich 
wurde den Rumänen auch in anderer Weife der Ernst 
bezeichnete nördlich dieser Grenze den ersten größeren 
natürlichen Abschnitt im Gelände. Tutrakan schützte 
ben anbeten Flügel bieset Grenzlinie; burch seine Lage, 
schräg gegenüber ber Stabt Oltenitza an der Donau, die 
durch eine Eisenbahn und eine von altersher vielbenutzte 
Landstraße unmittelbar mit Bukarest in Verbindung 
stand, bildete es in dem neuerworbenen Gebiet Rumä¬ 
niens eine Art von Brückenkopf für die nächste Verkehrs¬ 
linie nach der Hauptstadt. Sowohl Dobritfch als auch 
Tutrakan waren dementfprechend befestigt worden. Frei¬ 
lich waren diese Befestigungen nicht derart, daß sie dem 
neuesten Stande artilleristischer Leistungen gewachsen 
gewesen wären. Aber es waren doch starke, gut zu ver¬ 
teidigende Erd werke, bie von ben Rumänen noch in ben 
letzten Monaten mit einem System von ansehnlichen 
Grabenstellungen verbunben unb mit versenkten unb 
betonierten Panzertürmen versehen morden waren. So 
stellten beide Festungen doch nicht zu unterschätzende 
Hindernisse dar. 
der Lage und der energische Angriffswille der Unfrigen 
zum Bewußtsein gebracht. Während deutsche Luftschiffe 
über Bukarest und den Erdölanlagen von Plossti er¬ 
schienen und Bomben warfen, verrichteten beutfche See¬ 
flugzeuge bie gleiche Arbeit über Constantza unb bett vor 
Constantza kreuzenden russischen Seestreitkräften. 
Auf nachhaltigen Widerstand in der Sübbobrubscha 
schienen die Rumänen in keiner Weise eingerichtet zu 
sein. Schon am 4. gaben sie vor dem Ansturm der Bul¬ 
garen Dobritfch auf und zogen sich nordwärts zurück, 
indem sie ihr ohnmächtiges Rachegefühl an ber wehrlosen 
bulgarischen Bevölkerung burch Greueltaten befriedigten. 
In einem Dorfe, bas ber amtliche bulgarische Bericht 
ausbrücklich bezeichnete, fanb man etwa fünfzig Leich¬ 
name von Frauen unb Kinbern, bie von Soldaten bes 
40. nirtiätiifchen Insanterie-Regiments niebergemacht 
worben waren. Inzwischen erfüllte sich in wenigen 
Tagen auch bas Geschick von Tutrakan. Schon am 4. 
stürmten deutsche und bulgarische Truppen die befestigten
	        
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