Volltext: 115. Heft 1914/17 (115. Heft 1914/17)

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Die Patrouille kam zurück und erstattete die 
Meldung, daß das Reiter nicht von Versprengten her¬ 
rühre, sondern daß die Rumänen in Ciuvari eine 
verschanzte Stellung innehätten. Rittmeister von Borcke 
beschloß den Angriff. Er ließ drei Schützenzüge 
bilden und befahl diesen, von 
verschiedenen Seiten gegen das 
Dorf vorzugehen. Die Haupt¬ 
sache sollte sein, zu schießen, 
was der Lauf aushält. Das 
Geschütz wurde aufgefahren 
und eutwickelte „Trommel¬ 
feuer". Das Maschinengewehr 
wurde aufgestellt und mähte 
das Schlachtfeld ab. Laute 
Kommandos schallten, mit 
donnernden Hurras • wurden 
Scheinstürme veranstaltet, das 
ganze Tosen eines großen An¬ 
griffs wurde losgelassen. Aus 
dem Dorfe antwortete die 
Artillerie und auch das Ge¬ 
wehrfeuer, aber dann wurde 
es, als unser Geschütz mitten 
in seinem „Sperrfeuer" war, 
drüben plötzlich still. Was 
sollte das heißen? Wollten die 
Kerls einen Ausfall machen? 
Dann wäre es uns mit unsern 
paar Mann eklig gegangen. 
Hornsignale ertönten. Hoch 
zu Roß erschien ein — Parla¬ 
mentär mit erhobener weißer 
Flagge! Er wurde zu unserm 
Stabe geführt, und wir nahmen 
die Waffenstreckung, die er 
uns anbot, an. Nun galt es erst 
recht, unsre Zahl und unsern 
„ Artill er iep ark" g eh e imzuh ab 
ten. Die Waffenstreckung be¬ 
gann sofort. Zehn Geschütze 
wurdeu vorgefahren, drei Ma¬ 
schinengewehre folgten hinter¬ 
drein und eure Munitions¬ 
kolonne. bildete den Schluß. 
Dann kamen in stattlichen 
Reihen die Kolonnen des 
Feindes. 3 Stabsoffiziere, 
20 Offiziere und 1200 Mann 
ergaben sich. Rittmeister 
von Borcke übernahm mit 
einem „Stabe" von 3 Offi¬ 
zieren und 2 Wachtmeistern 
die Beute. Der Zvg wollte 
keiu Eude nehmen. Ein zahl¬ 
reicher Troß mit Zugochsen 
und anderem Getier harrte ; 
des Abtransports. Die rumänischen Offiziere standen 
ratlos da und machten eigentümliche Gesichter, als sie 
merkten, wie schwach die Truppe war, der sie sich mit 
Hallt und Haar ergeben hatten. Sie erzählten, daß sie 
seit 14 Tagen vollkommen außer Fühlung mit ihrem 
Kommando seien. Sie hätten 'schließlich den ängstlich 
flehenden Bewohnern des Dorfes nachgegeben, die 
behaupteten, daß ringsum starke feindliche Kräfte das 
Dorf umzingelten. Das sind Offiziere und Soldaten! 
Unsre Pasewalker sind aus anderem Holz geschnitzt. 
Sie waren mit ihren Paar Reitern militärisch die Sieger, 
weil sie es von vornherein moralisch waren. Und das 
ist es, was uns bis ans endgültige Ende über alle unsre 
Feinde triumphieren lassen wird. E. B. 
Reiterstück der Pasewalker Kürassiere des Regiments „K 
Gezeichnet voll Cur 
Ströme im Kampfgebiet. 
Bon Hans Schönfeld. 
Nie war die Kriegführung abhängiger vom Gelände, 
nie galt der Grundsatz „Die Natur hat, wer sie besiegt" 
stärker, als in diesem Weltkriege. Die Kunst der Truppen¬ 
führung großen Stils besteht.in der möglichst erschöpfen¬ 
den Ausnutzung und Anlehnung ans Gelände (Ope¬ 
rationen der Armeen Mackensen-Falkenhayn in Rumei-
	        
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