Volltext: 115. Heft 1914/17 (115. Heft 1914/17)

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lichkeiten unsrer letzten 
Angriffe immer mehr 
gelernt, auf der Hut 
zil fein, und einige 
Minuten, nachdem 
der englische Angriff 
eingesetzt hatte, er¬ 
öffnete die deutsche 
Artillerie ein schweres 
Sperrfeuer gegen 
unsre ganze Front 
und gegen dieUnter- 
stütznngsgrüben hinter 
unsrer Front. Unsre 
Mannschaften rückten 
aber doch vor. Der 
Feind hatte aus 
kleinen Höhlen Ma¬ 
schinengewehre her¬ 
vorgebracht; alle 
Schützengräben und 
die Winkel des Ge¬ 
höfts waren stark be¬ 
setzt. Die Australier 
hielten sich vorzügliche 
Inzwischen hatten 
Frontangriffe gegen 
das südliche Ancre- 
Tal den Zweck, die 
Aufmerksamkeit von 
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Bazentin- St. Quentin 
Die deutsche Führung war also, wie aus diesen au 
einen Amerikaner gerichteten Äußerungen hervorgeht, 
auf eine lange Dauer der Sommeschlacht eingerichtet, 
weil sie wohl richtig voraussetzte, daß auch die Unmöglich¬ 
keit eines Durchbruchs den Engländern und Franzosen 
noch nicht die Hoffnung auf die Erschöpfung ihres deut¬ 
schen Gegners raubte. Seit Ende August kam aber als 
neuer Grund für die Fortsetzung der englisch-französischen 
Offensive das Eingreifen Rumäniens hinzu. Erfüllte sich 
die Hoffnung unsrer Feinde, daß durch den neuen Gegner 
an der untern Donau weitere deutsche Streitkräfte 
gebunden würden, dann war dem Feinde die Aufgabe 
gestellt, das Auftreten der Rumänen rechtzeitig durch 
Angriffe von allen 
Seiten zu unterstützen. 
So wurden auch an 
der Somme alle nur 
möglichen-Vorberei¬ 
tungen Vonseiten der 
Engländer und Fran¬ 
zosen getroffen, um 
auch im September 
den gewaltigen An¬ 
sturm gegen unsre 
Front zil wieder¬ 
holen. Man war 
auch darauf bedacht, 
diese Hauptangriffe 
nicht durch längere 
Ruhepausen zu unter¬ 
brechen, um die Ab¬ 
sichten möglichst zu 
verschleiern und den 
Gegner zu täuschen 
uudficherzu machen. 
Daher hatte schon 
vor dem 3. Sep¬ 
tember der Kampf 
niemals geruht. 
Ant 3. setzte er 
dann wieder mit voller 
Heftigkeit ein. Der 
Heeresbericht meldet 
Von „einer Schlacht Karte des Gebietes von 
größter Ausdehnung und Erbitterung". Gegen den ersten 
Vorstoß am 1. Juli erschien nun die Kampffront etwas 
enger begrenzt. Sie reichte von Thiepval bis etwas 
südlich von Barleux zum Dörfchen Ehilly. Während in 
dem Abschnitt südlich der Somme Peronue wieder als 
Ziel des französischen Angriffsstoßes angegeben wurde, 
war der Angriff in dem vielbestürmten Abschnitt zwischen 
Thiepval und Eiert) an der Somme vorzugsweise auf 
Combles angesetzt. Zunächst freilich mußte der Versuch 
gemacht werden, in die deutschen Stützpunkte einzu¬ 
dringen. So suchten die Engländer vornehmlich zwischen 
Poziöres und Thiepval vorwärts zu kommen; sie hofften 
dadurch einen besonders wirksamen Druck auf die Stellung 
Thiepval auszuüben und so unsere Truppen zum Rückzug 
zu zwingen. Hier, östlich von Thiepval, liegt das Gehöft 
Mouquet, an dessen Besitz den Engländern viel gelegen 
war. Sie machten die größten Anstrengungen, es zu 
erstürmen, waren auch schon vor Beginn des Haupt- 
sturmes am 3. September in heftigen Sonderangriffen 
weit vorgedrungen, einmal sogar vorübergehend in das 
Gehöft gelangt, dann aber wieder endgültig hinaus¬ 
geworfen worden. Der Hauptangriff am 3. und 4. an 
dieser Stelle scheiterte völlig. Ein englischer Bericht 
schildert sehr anschaulich diesen erbitterten Kampf. Er 
mag hier als ein Zeugnis aus Feindesmund über die 
Tüchtigkeit unsrer Truppen in einigen Hauptsätzen eine 
Stelle finden: 
„Am linken Flügel, in der Nähe der Mouquet* 
Ferme, wo die Australier standen, war der Kampf sehr 
heftig. Von dem Gehöft sind nur noch einige Schutt¬ 
haufen und Baumstümpfe übriggeblieben. Der Gegner 
hatte die Umgebung des Gehöfts mit Laufgräben und 
tiefen Trichtern in Verteidigungszustand gesetzt, so daß 
es einer Festung glich. Wir griffen hier Montag (4. Sep¬ 
tember) früh noch vor Tagesanbruch an. Der Feind 
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bem Vorstoß in der Nähe des Mouquet- Gehöfts abzu 
lenken. Die deutsche Stellung an der Ancre gehört 
zu den stärksten an der Westfront. Zwei gegenüber¬ 
liegende Fronten erheben sich an den Abhängen einer¬ 
seits nach Thiepval, auf der andern Seite nach dem 
Höhengelände, in dessen Falte Beaumont-Hamel liegt. 
Es ist eine gewaltige Stellung und in jeder Weise be¬ 
festigt. Die-Angriffstruppen am linken Flügel im nörd¬ 
lichen Ende des Tales durchbrachen die Linie. Die 
Truppen am rechten Flügel wurden aber durch die sehr 
starken Stellungen des südlichen Talendes aufgehalten. 
Die Truppen an der Linken zogen sich, als sie sahen, 
daß der rechte Flügel nicht gedeckt war, und als sie von 
überlegenen Kräften des Gegners angegriffen wurden, 
in die eroberten Laufgräben wieder zurück." 
Sv sah der Kampf, mit englischen Augen gesehen, 
aus. Die Engländer waren wohl an einigen Stellen 
in unsre vordersten Linien gelangt — das waren die 
„eroberten Laufgräben" —, sie hatten aber unsre Stütz¬ 
punkte, auf die es ihnen hauptsächlich ankam, nicht er¬ 
obern können. Das Armeekorps des Generals von Stein, 
des späteren Kriegsministers, und die Gardetruppen des
	        
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