Volltext: 11. Heft 1914 (11. Heft 1914)

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feindliche Streitkräfte einen Mißerfolg gehabt hatten; 
doch wurde hinzugefügt, es seien bereits Verstärkungen 
dorthin geführt worden, und ein heftiger Kampf fei 
noch im Gange. In der Tat gab es in den nächsten Tagen 
zahlreiche Zusammenstöße, die eine letzte Entscheidung 
noch nicht brachten. Die Franzofen machten von ihren 
Eisenbahnen Gebrauch, um neue Truppen zu immer 
weiter ausholenden Umgehungen anzusetzen. So ver¬ 
suchte am 26. September eine Division auf Bapaume 
vorzugehen, also nördlich von Albert noch weiter in 
östlicher Richtung herumzugreifen; aber auch diese 
wurde, obgleich sie auf schwächere deutfche Kräfte stieß, 
zurückgeworfen. 
Unfere Heeresleitung wurde durch die fortgesetzten 
Umgehungsversuche der Verbündeten veranlaßt, eine 
größere Ausdehnung der deutschen Front nach Nord¬ 
westen vorzunehmen. Es fehlte glücklicherweise nicht 
an der Möglichkeit, dazu neue Kräfte heranzuziehen. 
Aber auch die Franzosen machten die größten Anstren¬ 
gungen, Verstärkungen auf ihren linken Flügel zu bringen. 
Wenn aber die Verbündeten gehofft hatten, daß diese 
Bewegungen, die anscheinend unter ihren Truppen 
eine nicht geringe Ermattung verursacht hatten, auch 
die Deutschen entsprechend ermüden würden^ so sahen 
sie sich bald enttäuscht. Sie hatten auf ein defensives 
Verhalten der Deutschen gerechnet und sahen sich nun 
unangenehm überrascht, daß die deutschen Truppen 
seit dem 26. September wieder zur Offensive überzugehen 
anfingen. Ihr Vorstoß richtete sich diesmal gegen die 
Stadt Albert, die nach der Sprengung der Brücke von 
Miraumont den wichtigsten Übergangspunkt über den 
Ancre bildete. Der Ort wurde mit einem starken und 
wirksamen Artilleriefeuer überschüttet, dem die fran¬ 
zösische Infanterie mit Mühe standhielt. Ein schweres 
Ringen begann, in dem die deutschen Truppen langsam 
Boden gewannen. Erst nach mehreren Tagen glückte 
es den hartnäckig Widerstand leistenden Franzosen, 
neue Batterien in Stellung zu bringen; aber auch das 
brachte nicht die Entscheidung zu ihren Gunsten, wenn 
es ihnen auch gelang, einen Durchbruch ihrer Stellung 
zu verhindern. Der Ort Albert wurde völlig zerstört. 
Die Bewohner flohen nach Amiens und bedeckten in 
Scharen die Straße. Unbeschädigt blieb nur die Kirche, 
deren hoher Turm mit dem goldenen Marienbild sich 
am Abend gespenstisch von der lodernden roten Glut 
der brennenden Stadt abhob. 
Aber die Kämpfe um diesen Punkt waren auch 
dann noch nicht abgeschlossen. Mit bewundernswerter 
Tapferkeit wagten die Franzosen trotz der Verluste und 
Mißerfolge der vorhergehenden Tage noch einmal einen 
Vorstoß gegen die deutsche Stellung, 
indem sie am 30. September nörd¬ 
lich und südlich von Albert starke und, 
wie der deutsche amtliche Bericht des 
Großen Hauptquartiers hervorhebt, 
überlegene Kräste in östlicher Rich¬ 
tung vorführten. Wiederum ver¬ 
gebens; sie wurden mit großen 
Verlusten zurückgeschlagen. 
Am gleichen Tage aber errangen 
die deutschen Waffen nicht weit 
davon einen bemerkenswerten Er¬ 
folg. An einem weiter südlich 
gelegenen Punkte der Front, bei 
dem schon genannten Städtchen 
Roye, wurde eine wichtige Höhen¬ 
stellung nördlich dieses Ortes bis 
zu dem 5 Kilometer nördlich ge¬ 
legenen Fresnoy den Franzosen 
entrissen, die dadurch eine für ihre 
Unternehmungen bedeutsame Ver¬ 
bindungslinie gefährdet sahen. Auf 
solche Erfolge gestützt, traf man auf 
deutscher Seite Maßregeln, um nicht 
nur die Kampffront noch weiter nach 
Norden auszudehnen, sondern auch 
auf diesem Teil der Front weiter 
offensiv aufzutreten. Es war vor¬ 
auszusehen, daß die beiderseitigen 
strategischen Maßnahmen nicht eher 
zum Schluß kommen würden, als 
bis die Küste erreicht sein würde. 
Am 6. Oktober meldete das Große 
Hauptquartier, daß die Kampffront 
schon bis nördlich Arras, also gegen 
40 Kilometer über den am 30. Sep¬ 
tember erreichten nördlichsten Punkt 
hinaus, ausgedehnt worden sei. 
Aber von dem zähen Festhalten der 
Franzosen an ihrer Idee und der 
Rührigkeit der französischen Heeres- 
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