Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Landwirtschaft und der Krieg 
Bild 9. Herde auf Friedrichswerth bei Gotha von Domänenrat Meyer 
daß auch die Milchleistung sißh in den letzten Jahrzehnten außerordentlich hob, 
sodaß wir nach jeder Richtung mit Erträgen zu rechnen gewohnt sind, die in der 
bloßen Stückzahl nicht mehr wie früher zum Ausdruck gelangen. Insofern gibt 
uns auch eine vergleichende Übersicht über das Zahlen Verhältnis der Menschen 
und Tiere m den verschiedenen Ländern Europas kein ganz richtiges Bild, doch 
sei es trotzdem hier vor Augen geführt. (Bild 9.) 
Es kamen auf 100 Einwohner: 
Nun sind ja natürlich in der Fischerei, der Geflügel- und Kaninchen 
zucht noch weitere Quellen der Volksernährung geboten, doch bleiben ihre Erträge, 
am Bedarf nach Fleischkost gemessen, leider weit hinter dem wünschenswerten zurück. 
Als Gesamtergebnis der Meeres- und Binnenfischerei ergaben sich nach Eltzbacher 
für 1912—13 nur 215570 Tonnen, während einer geringen Ausfuhr von 24446 
Tonnen eine Einfuhr von 361377 Tonnen gegenüberstand. Wie viel von der letzteren 
aufrechterhalten werden konnte, ist zurzeit nicht genau bekannt. An der Er 
zeugung von Fischen überhaupt ist übrigens naturgemäß die Landwirtschaft nur 
in geringerem Maße beteiligt, aber etwas mehr Rührigkeit nach dieser Richtung 
wäre besonders wertvoll. Leider hat der Krieg auch für die Fische so erhöhte 
Preise gebracht, daß sie ihre wertvolle Rolle als Volksnahrungsmittel bald nicht 
mehr zu spielen vermochten. (Bild 10.) 
Auch in der Geflügelzucht bleibt leider das Deutsche Reich hinter den 
Leistungen anderer Länder zurück, wenn auch die Gesamtzahl des Geflügels sich 
Rindvieh 
Sclrweine 
Schafe 
und Ziegen 
# 
Deutschland (1913) 
31,3 
38,5 
13,6 
Österreich-Ungarn (1910) 
32,1 
27,3 
24,6 
England (1913) . . . 
22,9 
6,8 
45,3 
Frankreich (1912) 
37,0 
17,0 
45,1 
Italien (1908) 
18,0 
7,3 
40,4 
Rußland (1913) 
26,0 
8,0 
30,0
	        
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