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Die Landwirtschaft und der Krieg 
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Rein züchterisch und wirtschaftlich muß natürlich auch die andere Frage 
bedeutungsvoll sein, welcher Schlag sich am besten bewährt hat, d. h. wie Voll- 
und Halbblüter gegenüber den schweren Schrittpferden, den Kaltblütern, sich 
bei den verschiedenen Diensten erwiesen. Hier lassen sich aber noch keine ab 
schließenden Urteile fällen, sodaß sich bei der Wichtigkeit des Gegenstandes alle 
Vorsicht geziemt. Sicher ist nur jetzt schon das eine, daß auch über die schweren 
Rheinländer und sonstigen Pferde im belgischen Typus, denen man in weiten Kreisen 
doch wohl nicht so viel Vertrauen geschenkt hat, manche anerkennende Berichte 
vorliegen. Im flandrischen Lehm wie im galizischen Sand sollen sie als Zugpferde 
der Artillerie und des Trains sich überraschend gut gemacht haben. Die Deutsche 
Bild 8. Aus; „Kriegsbilder“, Nr. 15, 13. April 1918, Illustrierte Wochenbeilage 
der Deutschen Tageszeitung 
Gesellschaft für Züchtungskunde gedenkt das Material über'die Bewährung der 
verschiedenen Rassen im Kriege zu sammeln, um zu einem abschließenden Urteil 
mit beitragen zu können. Es wäre wohl zu empfehlen, wenn der Staat selbst nach 
dem Kriege zum Wiederaufbau der Pferdezucht seine starke Hand leihen und auch 
selbst noch mehr züchten wollte, sobald die Frage des geeignetsten Typus und der 
Bedarfsziffern besser abgeklärt ist. Auch die Zucht der Maultiere sollten wir nun 
endlich mehr fördern, die in schweren und leichteren Formen erzielt werden und für 
verschiedene Arbeitszwecke Anwendung finden können. Schädigen sie doch die 
Richtung und den Typus der Landespferdezucht nicht, und sind sie doch so ab 
gehärtet, anspruchslos und zähe, daß sie bis über das Alter der Pferde hinaus höchst 
wertvolle Arbeitstiere bleiben. (Bild 8.) 
Um aber auf die Zahlentabelle zurückzukommen, so liefert die bloße Stück 
zählung der Haustiere noch längst kein genügendes Bild. Mit der vermehrten 
„Frühreife“ der Tiere, d. h. der Zunahme an Breite und Tiefe, ist das Schlacht- 
. gewicht bedeutend gestiegen und der Umsatz viel schneller geworden. Nach 
Schätzungen, die Eßlen vorgenommen hat, können wir mit einer überraschenden 
Verbesserung der Leistungen rechnen.