Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Die Zahnheilkunde 
verhält wie ein Fremdkörper, der 
gelegentlich ausgestoßen werden 
kann, sondern körpereigenes und 
gewebeeigenes Material wird. 
Nicht also der Knochen ist das 
Wesentliche der Überpflanzung, 
sondern die Knochenhaut; der 
Knochen dient nur als Stütze 
und zur Anregung der Knochen 
haut, die ohne ihre gewohnte 
Umgebung allzu heimatlos der 
fremden Umgebung bald erliegen 
würde. 
Die Methode der Knochen - 
Überpflanzung befreit den Zahn 
arzt vom Zwange, mit dem übrigge 
bliebenen KnochenmaterialKiefer 
auf bauen zu müssen. Jetzt ist 
er in der Lage, auch wenn der 
größte Teil des Kiefers fehlt, doch 
ein funktionstüchtiges Organ zu 
schaffen (Abb. 19). 
Seine erste Sorge, wenn ein 
solch unglücklicher Patient seine 
Hilfe verlangt, ist, die übrig 
gebliebenen Knochen so zu fixie 
ren, daß sie dem späteren Er 
sätze dienlich sind. Er wird sie 
durch Draht verbände und schiefe 
Ebenen möglichst in ihrer kor 
rekten Lage erhalten. 
Dann werden die Weichteil 
bedeckungen für den neuen 
Unterkiefer gebildet. Ein Kaut 
schukkiefer, der den verpflanz 
ten Weichteilen Halt bieten soll, 
wird an den Stümpfen oder dem 
Oberkiefer befestigt (Abb. 20) und 
nun ein Weichteillappen, der dem 
Halse, der Brust oder dem Arme 
entnommen wird, gestielt und 
über der Stütze an den an 
gefrischten Weichteilen befestigt 
(Abb. 21), bis er in seiner neuen 
Lage eingeheilt ist. Die nächste 
Abb. 19. Großer Unterkiefer defekt mit großen Weichteil - 
wunden 
Abb. 20. Der gleiche Patient, mit verheilten Wunden. 
Unterkiefermittelteil nebst Kinn und Lippe fehlt
	        
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