Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Die Chirurgie im Kriege 
an der Bruchstelle zu einem falschen Gelenk, zu einer Pseudarthrose, oder wenn 
große Stücke des Knochens verloren gegangen sind, entsteht ein direkter Knochen 
defekt. In beiden Fällen ist die Gebrauchsfähigkeit der betreffenden Gliedmaße 
sehr herabgesetzt, mitunter gleich Null. Mit allen Mitteln muß deshalb noch nach 
träglich das Festwerden des Knochenbruches erstrebt werden. 
Stehen dip Bruchstücke gut aneinander, so gelingt es mitunter durch Ein 
spritzen von Blut zwischen die Bruchstücke oder durch Erzeugung eines Blut 
ergusses mittels kräftigen Beklopfens der Bruchstelle, noch spät das Festwerden 
zu erreichen. Versagen diese Mittel, so muß zur Knochennaht gegriffen werden. 
Häufig erfolgt dann Heilung. Einzelne Fälle aber sehen wir auch nach der Naht 
nicht fest werden. Bei ihnen bleibt als letztes Mittel nur übrig, einen Knochenspan 
von einem anderen gesunden Knochen zu entnehmen und zwischen die beiden 
Bruchenden einzupflanzen. (Figur 6.) Von der Knochenhaut des überpflanzten 
Spanes aus erfolgt dann bei gutem Verlauf reichliche Neubildung von Knochen; 
sie führt schließlich zur festen knöchernen Vereinigung beider Bruchenden. 
Knochennaht und Knochenüberpflanzung haben nur Aussicht auf Erfolg, 
wenn keine eiternden Wunden mehr vorhanden sind. Um sicher zu gehen, läßt 
man deshalb nach erfolgter Wundheilung noch einige Wochen verstreichen, ehe 
man zur Operation schreitet. Bei der Operation selbst muß peinlichste Asepsis
	        
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