Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Emil Küster 
Nach den statistischen Erhebungen über den Krankenzugang bei unseren ‘ 
Seestreitkräften während der beiden ersten Kriegsjahre sind wir nach einer Mit 
teilung in der Münchener Medizinischen Wochenschrift 1917, Nr. 7 zu einem recht 
günstigen Ergebnis gelangt. Der Gesamtkrankenzugang betrug 315,15 pro mille 
(d. h. berechnet auf 1000 der Kopfstärke) im ersten, 287,19 pro mille im zweiten 
Kriegsjahre, dagegen 410,86 pro mille im jährlichen Durchschnitt der letzten fünf 
Friedensjahre. Monatlich erkrankten 26,26 pro mille im ersten, 23,93 pro mille im 
zweiten Kriegsjahre. 
An Krankheiten, welche für die Beurteilung des Gesundheitszustandes der 
Flotte von Bedeutung sind, gingen zu: 
im I. 
im II. 
im 
Kriegs jahr 
Frieden 1 ) 
Scharlach 
0,39 
0,78 
0,23 
Diphtherie . . 
0,09 
0,30 
0,25 
Darmtyphus 
0,17 
0,27 
0,13 
Flecktyphus 
— 
— 
— 
Tuberkulose der Lungen .... 
1,39 
1,64 
1,28 
Tuberkulose anderer Organe . . 
0,44 
0,45 
0,62 
Ruhr • . . . . . 
0,08 
0,08 
0,11 
Cholera . 
— 
— 
—. 
Genickstarre * . . . 
0,01 
0,03 
0,03 
Akuter Gelenkrheumatismus . . 
2,81 
2,82 
5,07 
Allg. Erkrankungen insgesamt . . 
21,36 
19,15 
21,22 
Nervenkrankheiten 
11,79 
10,13 
11,15 
Krankheiten der Atmungsorgane . 
35,87 
27,00 
44,83 
Krankheiten der Kreislauforgane . 
8,49 
8,00 
10,80 
Krankheiten der Ernährungsorgane 
56,48 
56,35 
78,45 
Krankheiten der Harnorgane . . 
7,49 
9,14 
10,00 
Augenkrankheiten . 
5,58 
3,43 
8,90 
Ohrenkrankheiten, 
11,63 
8,14 
14,17 
Mit ganz geringen Ausnahmen sind also die Zahlen der Kriegs jahre günstiger 
als die der Friedens jahre; ein besserer Beweis, einerseits für die Sorgfalt und Zweck 
mäßigkeit der getroffenen hygienischen Maßnahmen, andererseits für die Güte 
des Menschenmaterials unserer Flotte, kann wohl nicht erbracht werden. 
Bezüglich des Gesundheitszustandes der Zivilbevölkerung möge die neben 
stehende Jahresübersicht über die Bewegung der Krankheits- und Sterbefälle in 
einer Stadt von 650 000 Einwohnern (Cöln) als Beispiel dienen. 
Eine Gesamtübersicht des Gesundheitszustandes bei der Truppe und der 
Zivilbevölkerung beweist, daß unsere Hygiene im Kriege ihrer Aufgabe voll gewachsen 
war und zu Bedenken für die Zukunft keinerlei Veranlassung vorliegt. (15. II. 17.) 
x ) Unter Frieden ist stets der jährliche Durchschnitt der letzten 5 Friedensjahre verstanden.
	        
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