Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Gerhard Wülker 
Magensc) 
Düm 
g Malpiß Tusche. 
Gefäße, 
FWJcrum, 
Kopf Speicheldrüse 
Oesophagus 
CrosszeUige Drüse 
Bohnenfom. oder 
Nieren förrrv.__ 
Speicheldrüse 
Nufeismförrrv. — 
Speicheldrüse 
Auf den Bau und die Entwicklung der Kleiderlaus kann hier nur kurz ein 
gegangen werden. Eine eingehende Darstellung der gesamten Anatomie aus neuer 
Zeit liegt nicht vor, jedoch hat kürzlich Sikora (Beih. Arch. Schiffs- und Tropenhyg. 
Bd. 20, Heft 1, 1916) den Verdauungsapparat der Laus genau dargelegt, namentlich 
den Bau der Stechwerkzeuge und die 
Histologie der Darmwandung. Bei 
schwacher Vergrößerung fallen der 
Mangel der für andere Insekten charak 
teristischen Flügel, die typische Gliede 
rung in den Kopf, den undeutlich seg 
mentierten Brustteil und den Hinter 
leib mit 9 Segmenten, schließlich die 
starken Krallen der kräftigen Beine auf. 
Der Bau der hakenförmigen Krallen 
und die starke Muskulatur der Beine 
erklärt die Fähigkeit der Tierchen, auf 
entsprechendenUnterlagen, an Kleider 
stoffen, Haaren usw. sich festzuklam 
mern und behende zu laufen und zu 
klettern. Männchen und Weibchen sind 
deutlich voneinander unterscheidbar: 
Beim reifen Männchen schimmert der 
Penis, besonders bei Betrachtung von 
unten, deutlich als ein spitz zulaufen 
der brauner Stachel durch. Das Hinter 
ende des Männchens ist abgerundet, 
das des Weibchens gabelig ausgezackt 
und wegen der Eier im Innern etwas 
breiter und weniger flach. Die Männ 
chen sind etwa 3—3 y 2 Millimeter, die 
Weibchen 4, ausnahmsweise 5 Milli 
meter groß. Ein Sexualdimorphismus 
besteht auch insofern, als das erste 
Beinpaar der Männchen etwas größer 
und kräftiger ist, als die anderen Paare 
und als das entsprechende der Weibchen. 
Die Farbe der Laus ist schmutziggelb 
oder grau und ziemlich durchsichtig, 
wird aber beeinflußt durch den Darminhalt, der je nach der Verdauung des ein 
gesogenen Blutes hellrot oder braun bis schwarz durchschimmert. Die Männchen 
sind oft tief braun, aber nicht immer dunkler als die Weibchen. Die öfters be 
schriebene Rotfärbung toter Läuse dürfte auf dem Austritt des Blutfarbstoffs 
durch die Darm wand in die Leibeshöhle beruhen. 
Der Darmapparat ist an dem durchsichtigen Tiere gut zu erkennen, nament 
lich wenn er mit Blut erfüllt ist (Abb. 1). Er läßt sich auch verhältnismäßig leicht 
IdagenbUruZscLCfe 
JDickdarm, 
Abb. ]. Lage des Verdauungstraktes der Kleider 
laus, schematisch (nach H. Sikora 1916)
	        
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