Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

22 
Rudolf Stübe 
und sie mehr noch als früher auf der Bühne haben wirken lassen, wird ein Ruhmes 
titel des deutschen Theaters als Stätte echter und reiner Kunst bleiben. 
Alfred Biese, Die deutsche Seele im Spiegel deutscher Dichtung als unbesiegbare Macht. 
Berlin 1916. 
Theod. Birt, Schiller der Politiker im Lichte unserer großen Gegenwart. Stuttgart 1916. 
Philipp Witkop, Die Dichtung. (Der Kampf des deutschen Geistes. S. 102—120.) 
Andre Jolles, Ausgelöste Klänge. Briefe aus dem Felde über antike Kirnst. Berlin 1916. 
O. Walzel, Zukunftsaufgaben deutscher Kultur. Leipzig 1915. 
W. Brecht, Deutsche Kriegslieder sonst und jetzt. Berlin 1915. 
Die Kriegslyrik der deutschen Arbeiter. Jena 1916. 
H. Schumann, Deutscher Geist im Weltkrieg. Berlin 1914. 
W. Eggert-Windegg, Der deutsche Krieg in Dichtungen. München 1915. 
H. Rauscher, Der Krieg und die Literatur. München 1914. 
W. Schumann, Das Schrifttum der Gegenwart und der Krieg. München 1914. (Flugschriften des 
Dürer-Bundes 137.) 
E. Cohn, Kriegerische Volkspoesie. Bonn 1915. 
Karl Christian Bry, Nation, Drama, Theater. (Der Kampf des deutschen Geistes. S. 90—101.) 
Engelh. Dinter, Weltkrieg und Schaubühne. München 1916. 
Ernst Leopold Stahl, Wege zur Kulturbühne. Jena 1917. 
Beiträge zur Theaterkulturbewegung. 3 Vorträge von W. C. Gerst, C. Th. Kaempf und M. Pfeiffer. 
Jena 1917. 
4. Krieg und bildende Kunst. 
Wir betonen heute, daß alle der Gesamtmenschheit gehörende Kunst tief 
im nationalen Boden wurzelt; das gilt von allen größten Werken in Dichtung, 
Bildnerei und Musik. Die Hebung deutscher Kunst ist eine Hoffnung, die der Krieg 
in uns weckt. Freilich darf man sie nicht mit sogenannter ,,patriotischer“ Kunst 
verwechseln, die dem Kunstwerk ihm fremde Zwecke zuführt. Nationale Kunst ist 
als unmittelbare Schöpfung höchste Offenbarung des Volksgeistes; so sittlich wert 
voll patriotische Zwecke an sich sind, so schaffen sie doch kein Kunstwerk; es 
besteht hier die Gefahr, daß die Kunst in den Dienst ihr wesensfremder, außer ihr 
liegender Zwecke gestellt und dem Dilettantismus preisgegeben wird. Der Patrio 
tismus ist eine Willensrichtung; die Kunst aber ist eine von „Willen“ befreite 
Objektivierung des Lebens. 
Im Wesen der deutschen Kunst insbesondere liegt es, daß sie, zur Gewissen 
haftigkeit in der Arbeit gebildet, vor allem Wert auf den Inhalt und die Darstellung 
des Gefühlslebens legte. Ihre künstlerische Redlichkeit ist auf liebevollem Natur - 
Studium gereift, und die Sorgfalt in Technik und Form wurzelt in der guten Tradi 
tion des alten Handwerks. Die Kunst unserer alten Meister hat sich niemals vom 
Empfinden und Denken des Volkes losgelöst. An diese Überlieferung, die uns auf 
Dürer, Grünewald und Holbein zurückführt, brauchen wir nur anzuknüpfen. 
An echtem Können wird die Dekadenz und anspruchsvolle Stümperei, die sich vor 
dem Kriege oft in wahnwitzigen Experimenten erging, von selbst scheitern. Alle 
dem hat der Krieg sofort ein Ende bereitet; indem er unser Volksbewußtsein 
wieder auf die großen, einfachen Linien unserer Art zurückführte, hat er auch die 
Kunst vom Unfug der Mode befreit und den deutschen Kunstkräften die Auf 
gabe gestellt, wieder den gesunden Kunstwillen und die innere Wahrhaftigkeit
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.