Verkehrs- und Nachrichtenmittel
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gut erfüllt. Diese können daher nicht nur auf schmalen Wegen, sondern auch bei
ungünstigen Bodenverhältnissen, unter Umständen sogar auf Wiesen und Stoppel
feldern verwendet werden.
Die Kraftradfahrer sind in erster Linie im Nachrichten- und Befehlsüber
mittlungsdienst als Eilboten tätig und leisten als solche bei ihrer Schnelligkeit aus
gezeichnete Dienste. Infolge ihrer Fähigkeit, bei jeder Witterung, bei erheblichen
Steigungen und schlechten Wegen, ja sogar weichem Boden verwendet werden zu
können, werden sie weiters auch zum Verbindungsdienst und zur Aufklärung heran
gezogen. Von den im Erkundungsdienst als Kampfmittel verwendeten Krafträdern
wird später bei den ,,'Waffen' e die Rede sein.
Krafträder werden unter Umständen auch als Transportmittel ausgenützt.
So können sie zum Tragen von Maschinengewehren dienen; sie können zur eiligen
Munitionsbeförderung verwendet werden, indem sie kleine mit Munition beladene
Anhänger ziehen; sie können auch durch Anhängen eines kleinen Beiwagens zu
zweisitzigen Dreirädern umgewandelt und zur Personenbeförderung benützt werden.
Der Kraftzug.
Die unbestreitbaren Vorzüge der mechanischen Kraft haben dazu geführt,
den Kraftzug nicht nur bei den Kraftfahrzeugen selbst, sondern auch sonst, wo
nur irgend möglich, für militärische Zwecke auszunützen. Dies geschieht haupt
sächlich beim Ziehen schwerer Geschütze und sonstiger schwerer Lasten. Dabei
handelt es sich um die Beförderung nicht nur auf guten Straßen, sondern auch
über wegeloses und ungünstiges Gelände. Als Zugkraft kommt hierfür sowohl die
Motorkraft wie auch die Dampfkraft in Betracht.
Wie bei den Kraftlastzügen werden auch für diesen Zweck als Vorspann
Motorzugwagen verwendet, die das Geschütz als Anhänger nachziehen. Schwere
Haubitzen und Mörser der größeren Kaliber werden vielfach auf diese Weise
fortbewegt. So werden z. B. die bekannten österreichischen 30,5-cm-Mörser, in
Teile zerlegt, durch Lastwagen gezogen, die vermöge ihrer großen Beweglichkeit
und Zugkraft den Transport selbst auf schwierigen Straßen ermöglichen. Solche
Zugwagen sind vielfach mit großen, breiten Hinterrädern ausgestattet, damit auch
beim Schleppen schwerer Lasten die Zugkraft nicht versagt. Für den Transport
außerhalb der gebahnten Wege gibt es eigene Motorlastenschlepper, die mit be
sonderen, das Einsinken in den Boden verhindernden breiten Radkränzen ver
sehen sind.
Sehr geeignet als Vorspann, und daher für diesen Zweck* auch vielfach ver
wendet, sind die Straßen-Dampflokomotiven. Sie bieten gegenüber dem
Motorkraftzug den großen Vorzug, daß für sie kein eigener Betriebsstoff mitge
führt werden muß, weil sie mit jedem brennbaren Material in Betrieb erhalten werden
können. Wenn die Dampflokomotiven auch langsam arbeiten, so sind sie doch
unbedingt betriebssicher und für schwere, unteilbare Lasten das beste Zugmittel. Sie
kommen deshalb hauptsächlich in Betracht für den Transport schwerer Geschütze,
namentlich um sie in Stellung zu bringen, dann für die Materialbeförderung für den
Unterstandsbau, den Telegraphen- und Straßenbau, sowie für die Beförderung
sonstiger schwerer Lasten in den Etappen.
Kraft
radfahrer
Kraftrad
als Trans
portmittel
Motorzug-
wagen,
Motor
schlepper
Straßen-
Dampf-
loko-
motiven