Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Verkehrs- und Nachrichtenmittel 
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und Fesselballon sind in gar manchen Fällen äußerst willkommene ergänzende 
Hilfsmittel im Luftverkehr. 
Die Nachrichtenübermittlung geschieht entweder durch einzelne Personen 
oder durch technische Hilfsmittel. Die im Nachrichtendienst verwendeten Per 
sonen versehen ihren Dienst entweder zu Fuß oder zu Pferd, oder sie bedienen sich 
zu ihrer Beförderung technischer Transportmittel. Hierzu werden das Fahrrad, 
das Kraftrad, der Kraftwagen, das Flugzeug, in schneebedecktem Gelände der 
Schneeschuh und auch der Motorschlitten herangezogen. Als Boten selbst kommen 
auch noch der Hund und die Brieftaube in Betracht. Von den technischen Nach 
richtenmitteln spielen die optischen Signale eine nicht unbedeutende Rolle; 
Winkerflaggen und Blinkgeräte, bei denen entweder das Sonnenlicht oder starke 
künstliche Lichtquellen ausgenützt werden, ermöglichen die Zeichengebung; 
Beleuchtungsmittel, wie Scheinwerfer, Leuchtraketen usw., finden gleichfalls als 
Lichtsignale Verwendung. Auch akustische Signalmittel kommen zur Anwendung. 
Die hauptsächlichsten Nachrichtenträger sind aber der Fernsprecher und der 
Drahttelegraph. Und die Funkentelegraphie endlich ermöglicht den Nachrichten 
austausch auch ohne Draht und auf die weitesten Entfernungen. 
Man sieht, daß in dem gewaltigen, weitverzweigten Verkehrsleben des Krieges 
das einfache, althergebrachte Hilfsmittel die gleich wertvollen Dienste leisten kann, 
wie die neueste, hochentwickelte Erfindung des menschlichen Geistes, wenn, nur 
die Verwendung zur richtigen Zeit und am rechten Platz erfolgt. Nicht das einzelne 
Mittel, sondern die Möglichkeit, über sie alle zu verfügen, schafft die sichere Grund 
lage für einen zuverlässigen Verkehrs- und Nachrichtendienst. Dieser wird aber 
allein gewährleistet durch eine sorgfältige Organisation, die den richtigen Einsatz 
und eine sachgemäße Bedienung der verschiedenen Hilfsmittel sicherstellt. 
Deshalb wird bei uns im deutschen Heere der ganze Verkehr für Kriegszwecke 
einheitlich von der Obersten Heeresleitung überwacht. Nach deren Anweisungen 
werden die verschiedenen Gebiete, wie das Feldeisenbahnwesen, Nachrichtenwesen, 
Kraftfahr wesen und die Feldpost, von verantwortlichen Chefs geleitet. Innerhalb 
der einzelnen Heeresteile und Truppenverbände steht das gesamte Verkehrs- und 
Nachrichtenwesen unter allen Verhältnissen und in jeder Lage wiederum unter ein 
heitlicher Leitung. Auch hier wird überall bei der Heranziehung und Ausnützung 
der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel bei voller Wahrung der Freiheit des 
Handelns doch stets nach den von den Vorgesetzten Stellen erteilten leitenden Ge 
sichtspunkten verfahren. Dieses verständnisvolle Zusammenwirken und Inein 
andergreifen aller Verkehrsmöglichkeiten zeitigt seine erfolgreiche Wirkung bei 
allen Gelegenheiten. Es ermöglicht die schwierigen, oft für unmöglich gehaltenen 
Operationen des Feldheeres und verhilft diesem zu Kampf und Sieg; es sichert 
aber auch den ununterbrochenen Zusammenhang der Heimat mit den Kriegs 
schauplätzen und erhält so die fechtenden Truppen bei entsprechender Kampfkraft. 
Im folgenden sollen nun die einzelnen Verkehrs- und Nachrichtenmittel 
näher betrachtet werden. Die während des Krieges gebotene Geheimhaltung mili 
tärischer Dinge zwingt zu weitgehender Zurückhaltung und verbietet vor allem 
ein Eingehen auf Einzelheiten. Dies muß einer späteren Zeit Vorbehalten bleiben. 
Die nachfolgenden, mehr allgemein gehaltenen Ausführungen bringen daher
	        
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