Waffen
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die Konstruktion eines nach den Grundsätzen der modernen Geschütze sorgfältig
durchgebildeten Minenwerfergeräts durchgeführt worden, das gleich zu Beginn des
Krieges beim Kampf um die belgischen Festungen als neue, unerwartete Nahkampf
waffe zum Schrecken unserer Feinde mit durchschlagendem Erfolg eingesetzt
werden konnte. Da aber bei Kriegsausbruch diese Minenwerfer nur in beschränkter
Anzahl vorhanden waren und ihre Beschaffung naturgemäß geraume Zeit in An
spruch nahm, wurden den Bedürfnissen entsprechend im Kriege selbst daneben auch
einfache, behelfsmäßige Werfer gebaut und fortgebildet. So ist eine große Menge
aller möglichen Konstruktionen entstanden, die immer wieder neue Verbesserungen
dar stellten. Vielleicht noch niemals ist die technische Entwicklung einer Waffe
so schnell vorwärtsgeschritten wie beim Minenwerfer. Und gerade die deutsche
Waffentechnik hat es verstanden, diese unheimliche Waffe nach Treffleistung
und Wirkung in so staunenswerter Weise zu vervollkommnen, daß unsere Feinde
vergeblich bestrebt sind, sie nachzuahmen.
Die bei uns in Gebrauch befindlichen Minenwerfer sind Grabengeschütze
mit gezogenen oder glatten kurzen Rohren, aus denen die Wurfgeschosse mittelst
einer Treibladung abgefeuert werden. Die gezogenen Minenwerfer sind Präzisions
waffen, d. h. sie zeichnen sich infolge ihrer Konstruktion durch Treffsicherheit und
Zuverlässigkeit aus. Ihr Kaliber schwankt zwischen 50 und 250 Millimeter; die
Sprengladung ihrer Geschosse zwischen % und 100 Kilogramm; dabei erreicht das
Geschoß eine Länge bis zu 1 Meter und die Schußentfernung reicht bis etwa 1000
Granatenwerfer
Bild-Filmamt, Berlin