Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Waffen 
265 
Parabellum-Selbstladepistole, ein 7,65- bzw. 9-Millimeter-Rückstoßlader für 8 Pa 
tronen, die mittelst eines in den Griff einschiebbaren Magazins geladen werden. 
Sie erweist sich infolge ihrer absolut zuverlässigen Wirkungsfähigkeit vorzüglich 
im praktischen Gebrauch und ist auch als Sportwaffe in aller Welt verbreitet. 
Außerdem müssen noch weitere Selbstladepistolen erwähnt werden. Die Mauser- 
Selbstladepistole (Kaliber 7,63 Millimeter), bei der die Patronen wie beim Mauser 
gewehr in einem vor dem Abzugsbügel befindlichen Kastenmagazin mittels Lade 
streifen geladen werden, hat sich namentlich während der Chinaexpedition als 
kriegsbrauchbare Waffe bewährt und wird auch jetzt von Offizieren geschätzt; 
die Mauser-Taschenpistole (Kaliber 6,53 Millimeter), mit auswechselbarem Magazin 
für 9 Patronen im Griff, zeichnet sich durch besondere Handlichkeit aus. Bei der 
Bergmann-Selbstladepistole „Mars“, die in zwei Kalibern (7,63 und 9 Millimeter) 
gefertigt und als Sechs-, Acht- oder Zehnlader eingerichtet ist, werden die Patronen 
in das vor dem Abzug liegende Magazin nach Belieben entweder durch einen von 
unten einzuschiebenden Kasten oder mittelst eines von oben einzusteckenden 
Ladestreifens geladen; durch das bei dieser Pistole zur Anwendung gebrachte Hahn- 
schloß und eine besondere Hebelsicherung ist unbedingte Sicherheit des Gebrauchs 
gewährleistet; auch kann diese Marspistole durch Anstecken eines Schulterkolbens 
jederzeit in eine Waffe für zweihändigen Gebrauch umgewandelt werden. Die 
Drayse-Selbstladepistole der Rhein. Metallwaren- und Maschinenfabrik, mit aus 
wechselbarem Magazin im Griff, wird gleichfalls in zwei Kalibern gefertigt; die 
größere Pistole (7,65 Millimeter) hat 7 Schuß, die kleinere (6,35 Millimeter) ist nur 
6-schüssig; beide Modelle sind sehr geschmeidig in der Form und leicht. 
3. Maschinengewehre. 
Eine besonders wichtige Rolle in der Bewaffnung spielt das Maschinengewehr, 
bei dem, wie der Name schon sagt, der Lade- und Schießmechanismus maschinen 
mäßig ausgeführt wird. Die Einrichtung des Maschinengewehres beruht auf dem 
Grundsatz, die rückwirkende Kraft der Pulvergase in Arbeitsleistung umzusetzen 
und durch diese Arbeit das ganze Getriebe der Waffe automatisch betätigen zu 
lassen. Dabei erfolgt aber nicht nur das Laden, sondern auch das Abfeuern selbst 
tätig. Die Schützen brauchen also nur zu zielen und für die Patronenzufuhr zu sorgen. 
Erleidet diese keine Unterbrechung, so ermöglicht die Konstruktion der Waffe ein 
andauerndes Schnellfeuer, bei dem aber der Lauf sich derartig erhitzt, daß eine 
sehr intensive Abkühlung notwendig ist. Außerdem bedürfen sie eines eigenen 
Schießgestelles und müssen mit diesem, ähnlich wie die Geschütze, transportiert 
werden; wie diese sind auch sie mit Schutzschilden versehen, die gleichfalls mit 
befördert werden müssen. 
Der große Wert der Maschinengewehre liegt darin, daß sie durch ihre 
aufs höchste gesteigerte Feuergeschwindigkeit in kürzester Zeit einen vernichtenden 
Feuererfolg erzielen können. Da sie infolge des großen Munitionsverbrauchs zu 
lang anhaltendem Feuerkampf nicht geeignet sind, finden sie ausschließlich zur Aus 
nutzung besonders günstiger Augenblicke Verwendung und werden erst auf wirk 
same Feuerentfernung und nur gegen taktisch wichtige Ziele eingesetzt. Hier 
vermögen sie aber durch ihr überraschendes Feuer eine erschütternde und furcht- 
Prinzip 
Bedeu 
tung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.