Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Waffen 
255 
schwinden, sodaß sie, einmal von der feindlichen Artillerie entdeckt, den Feuerkampf 
mit dieser nicht durchzuführen brauchen. 
Die Munition wird in eigenen Munitionskasten fortgeschafft, die auf den 
Tragesätteln verlastet werden. Zum Schutz der Munition in der Feuerstellung wird 
ein zerlegbarer Munitionsschild, für den Batterieführer ein eigener Beobachtungs 
schild mitgeführt. Zum Fahren der Munition dienen zweirädrige Munitionskarren, 
auf denen die Munitionskasten Platz finden. Der Boden besteht aus Panzerblech, 
sodaß der Karren in der Feuerstellung als Munitions- oder Beobachtungsschild 
verwendbar ist; auch dieser Karren ist vielfach zusammenlegbar und tragbar. 
Ebenso bildet das Beobachtungs- und Fernsprechgerät, das Schlosser-, Schmiede-, 
Sattler-, Pionier-, Sanitäts- und Kochgerät eigene Tragelasten. 
Die schwere Artillerie des Feldheeres. 
Während in den übrigen Staaten die schwere Artillerie des Feldheeres lediglich 
zur Ergänzung und Verstärkung der Wirkung der Feldartillerie bei den Kämpfen 
um befestigte Feldstellungen geschaffen worden war, waren in Deutschland für 
ihren Ausbau von Anfang an andere Gesichtspunkte maßgebend. Für das deutsche 
Feldheer war sie vor allem notwendig zur Bewältigung der an der französischen 
Ostgrenze angelegten Sperrbefestigungen; man mußte aber .auch auf ihre Mitwir 
kung im Bewegungskrieg Rücksicht nehmen. In die deutsche schwere Feldartillerie 
wurden deshalb nicht nur, wie bei den übrigen Staaten, schwere Haubitzen und 
weittragende Flachbahngeschütze zur wirksamen Bekämpfung der widerstands 
fähigen Ziele befestigter Feldstellung und zur Ergänzung des Flachfeuers der 
Feldkanonen gegen ungedeckte Ziele eingestellt, sondern ihr auch, anders wie bei 
den übrigen Armeen, von vornherein Mörser mit großer Geschoßwirkung zur Zer 
störung der widerstandsfähigsten Ziele zugewiesen. Die zielbewußte Durchführung 
dieses Ausbaues hat, im Verein mit der Güte unserer Waffen und ihrer vortreff 
lichen Handhabung durch die Truppe, der schweren Artillerie des deutschen Feld 
heeres von Beginn des Krieges an die Überlegenheit gesichert. 
Die deutsche schwere Artillerie führt zwei Arten schwerer Steilfeuergeschütze, 
und zwar eine schwere 15-Zentimeter-Feldhaubitze und einen 21-Zentimeter- 
Mörser, sowie ein schweres Flachbahngeschütz, die 10-Zentimeter-Kanone; außer 
dem sind, wie schon erwähnt, in diesem Kriege zum erstenmal weitere ganz 
schwere Steilfeuergeschütze beim Feldheer in Verwendung getreten, nämlich 
der österreichische 30,5-Zentimeter-Mörser und der Kruppsche 42-Zentimeter- 
Mörser. 
Die schweren Batterien werden von der Fußartillerie gestellt; ihre Geschütze 
sind Geschütze der Fußartillerie. Die schweren Batterien haben nur 4 Geschütze. 
Bei den schweren Feldhaubitzen und den schweren Kanonen bilden 4, bei den 
Mörsern 2 Batterien ein Bataillon. Der Schießbedarf wird, außer in den zu den 
Batterien gehörigen Munitionswagen, in der leichten Muiutionskolonne des Bataillons 
mitgeführt; Ergänzung erfolgt aus den für das betreffende Bataillon bestimmten 
Fußartilleriemunitionskolonnen. 
Munition 
und Aus 
rüstung 
der 
Gebirgs- 
batterien 
Aufgaben 
Organi 
sation
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.