Waffen
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findet gegenüber dem ausgedehnten Gebrauch schützender Deckungen weit
gehende und wirkungsvolle Verwendung.
Das Steilfeuergeschütz der deutschen Feldartillerie ist die 1898 zur Einführung
gekommene leichte 10,5-Zentimeter-Feldhaubitze. Auch sie ist vor einigen
Jahren zu einem beschildeten Rohrrücklaufgeschütz umgewandelt worden. In
ihrer Beweglichkeit kommt sie trotz des etwas größeren Gewichtes (== 1090 Kilo
gramm mit voller Kriegsausrüstung) der Feldkanone gleich. Ihre ballistischen
Leistungen sind durch die technis'che Vollkommenheit ihrer neuzeitlichen
Einrichtungen ausgezeich
net. Feuerbereitschaft und
Feuergeschwindigkeit sind
fast die nämlichen wie bei
der Feldkanone und er
möglichen r aschesteFeuer-
eröffnung sowie ein ver
nichtendes Feuer in kür
zester Zeit. Die leichte
Feldhaubitze feuert im
Bogenschuß und im Flach
bahnschuß mit gleich gu
ter Treffsicherheit. Der
Bogenschuß wird gegen
die wagerechten Ziele des
Feldkrieges mit durch
schlagendem Erfolg ver
wendet und ermöglicht das
Feuer aus verdeckter Stel
lung. Der Flachbahnschuß
bildet eine wirksame Ergänzung der Feldkanone in der Bekämpfung lebender
Ziele. Die Granate mit Aufschlagzünder weist gegen nicht allzu widerstands
fähige Ziele eine ausgezeichnete Wirkung auf. Auch die Granate im Brennzünder
schuß und das Schrapnell kommen zur Anwendung. Außerdem wird ein Einheits
geschoß, das sog. Feldhaubitzgeschoß 05, verfeuert, durch das die Leistungsfähigkeit
der leichten Feldhaubitze noch weiter beträchtlich gesteigert wird.
Die Gefechtsbatterie der deutschen Feldartillerie, Kanonen- wie Haubitz-
batterie, besteht aus 6 Geschützen, 6 Munitionswagen und 1 Beobachtungswagen;
jedes Feldartillerieregiment aus 2 Abteilungen zu je 3 Batterien. Für die Munitions
versorgung hat jede Abteilung 1 leichte, aus 24 Munitionswagen bestehende Muni
tionskolonne und befinden sich außerdem beim Armeekorps noch eine Anzahl
Artillerie-Munitionskolonnen.
Die Verpackung der Geschosse
Frankl
Gebirgsartillerie.
Im Gebirge kann nur die Gebirgsartillerie die Infanterie auch auf Saum
pfaden begleiten; fahrende Artillerie ist hier in der Regel an die großen Straßen
gebunden. Infolge der beschränkten oder mangelnden Wegsamkeit des Gebirgs-
Leichte
Feldhau
bitze
Organi
sation