Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

Allgemeines. 
Der Krieg ist ein technisches Problem — dieser treffende Ansspruch eines 
der bedeutendsten Heerführer der österreichisch-ungarischen Armee gilt nicht nur 
für das Verkehrs- und Nachrichtenwesen, sondern in gewiß nicht geringerem Maße 
auch für die Waffen. 
Der Weltkrieg hat begonnen mit einem Duell technisch höchst entwickelter 
Vernichtungswaffen, die während des Krieges noch immer weiter verbessert worden 
sind. Auch längst veraltete Kampfmittel sind wieder neu zur Geltung gekommen 
und mehr und mehr vervollkommnet worden. Trotz der verheerenden Wirkung 
dieser Waffen hat man dagegen doch wiederum Schutz geschaffen und es ermöglicht, 
dem Gegner zu widerstehen. Aber auch dieser Schutz ist abermals hinfällig gemacht, 
weil wieder neue, noch machtvollere Waffen entstanden sind, die ein Standhalten 
des Feindes unmöglich machen. So spielt sich in diesem Krieg wie in keinem früheren 
ein unablässiger, gewaltiger Kampf zwischen Angriffs- und Abwehrmitteln ab, in 
dem die Technik und Industrie alles daran setzen, auf der einen Seite die Kampf 
mittel und ihre Wirkung immer furchtbarer und zerstörender zu gestalten, auf der 
anderen Seite aber auch die Schutzmittel durch Verbesserungen und Neukonstruk 
tionen fortwährend weiter zu entwickeln. 
Diese Herrschaft der Technik zeigt sich in allen Gebieten des Waffenwesens, 
bei den auf dem festen Lande benützten Waffen ebenso wie bei den Kampfmitteln zu 
Wasser und in der Luft. Überall finden wir technisch auf höchster Stufe stehende 
Errungenschaften der Waffenindustrie, die in ihrer Arbeit durch die Fortschritte 
im Eisen- und Maschinenbau, in der Elektrotechnik, Optik, Chemie, Sprengtechnik 
und anderen technischen Zweigen auf das sorgfältigste unterstützt wird. 
Da sind im Landkrieg vor allem die Geschütze der leichten und schweren Land- 
Artillerie mit ihrem treffsicheren Flachbahn- und Steilfeuer und ihrer gewaltigen, 
im höchsten Maße wirkungsvollen Munition; dann die Maschinengewehre mit ihrer 
unübertrefflichen Schußleistung und verheerenden Wirkung sowie die Gewehre 
und die Faustfeuerwaffen mit ihrer gleichfalls äußerst gesteigerten Treffsicherheit. 
Der Gebrauch dieser Schießwaffen und die Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit 
ist nur möglich durch die Verwendung besonderer Beobachtungs-, Ziel- und Richt 
mittel. Der durch den Schützengrabenkrieg wieder wichtig gewordene Nahkampf 
hat die Anwendung wirkungsvoller Nahkampfmittel und pioniertechnischer Kampf 
mittel gebracht. Den Wirkungen dieser Angriffswaffen wird zu begegnen versucht 
.Anmerkung: Die Bilder in diesem Kapitel sind zum. größten Teil mit Erlaubnis, der Firma 
Friedrich Bruckmann, A.-G., in München aus deren Verlagswerk „Kriegsatlas“ entnommen.
	        
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