Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

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Franz Külp 
Auch an Versuchen, die ganze 
Geschoßbahn im Bilde festzuhalten, 
hat es nicht gefehlt. Hier ist in erster 
Linie die Methode von Neesen zur 
Ermittlung der Flugbahnelemente zu 
erwähnen. Neesen versah Artillerie 
geschosse mit einer seitlichen An 
bohrung und füllte das Geschoß mit 
einem Magnesiumleuchtsatz, der sich 
beim Abschuß des Geschosses ent 
zündete und mit helleuchtender 
Flamme aus der seitlichen Öffnung 
abbrannte. Auf diese Weise wurde 
bei Nacht die Flugbahn gut sichtbar 
gemacht. Diese Flugbahn photo 
graphierte Neesen nun mit 4 photo 
graphischen Apparaten. Zwei dieser 
Apparate photographierten die Flug 
bahn in gewöhnlicher Weise auf 
Platten. Da die Entfernung der bei 
den Apparate voneinander vorher 
genau bestimmt war und die op 
tischen Achsen parallel angeordnet 
waren, ließ sich aus den beiden 
Bildern nach einfachem photo 
grammetrischem Verfahren die Flug 
bahn selbst bestimmen. Die beiden 
anderen photographischen Apparate 
photographierten nun nicht auf 
Platten, sondern auf mit photogra 
phischem Film bespannte Trommeln, 
von denen die eine Stillstand, während 
die andere mit bekannter Tourenzahl 
rotierte. Man erhielt so zwei ver 
schiedene Bilder, aus deren Vergleich 
man in einfacher Weise die sekund 
liche Drehungszahl des Geschosses 
ermitteln konnte. Aus diesen vier 
verschiedenen Bildern konnten nun 
sämtliche Flugbahnelemente be 
stimmt werden. Mit diesem Verfah 
ren erbrachte Neesen auch den Be 
weis, daß die Umdrehungsgeschwin 
digkeit des Geschosses auf seinem 
Fluge abnimmt. Der Neesenschen
	        
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