Volltext: Denkschrift über die projectirte Eisenbahn Linz - Neustift - Iglau - Wildenschwert mit der Abzweigung Neustift - Brünn

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Insbesondere haben seit jeher die Iglauer Tuchmacher min¬ 
destens ein Drittheil ihres Produktes meistens an italienische Kauf¬ 
leute in Linz abgesetzt, sind aber gegenwärtig in Folge der durch 
die Eisenbahnen bewirkten Aenderung der Verkehrswege genöthigt, 
von diesem Wege ab- und sich dem Brunner Markte zuzuwenden. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass bei dem Zustandekommen 
der österreichischen Nordostbahn die jetzigen Tuchmacher wieder 
die alten Wege betreten werden, auf denen ihre Väter wohlhabend 
geworden sind. 
Zu dem Reichtume und der Mannigfaltigkeit der Ausfuhr- 
Artikel steht im geraden Verhältniss das Bedlirfniss an Einfuhr- 
Artikeln. 
Ilieher gehört in erster Linie a) die Kohle. 
Die vielen Industriewerke sind heute nur auf das theure 
Brennholz angewiesen. 
Die Kohle ist selbst bei den theuren Holzpreisen heute noch 
nicht käuflich, weil die Verfrachtung per Achse den Preis der Kohle 
so hoch stellt, dass der Ankauf derselben unmöglich wird, und selbst 
dann noch, wenn solche die österreichische Nordwestbahn zuführt, 
da die Stationsplätze und Magazine zu entfernt von den Industrie¬ 
werken liegen. 
Ist die österreichische Nordostbahn hergestellt, wird sich so¬ 
fort die Fabrication des billigen Brennmaterials bemächtigen. 
Wie gross der Bedarf an Kohle sich heraussteilen dürfte, mag dar¬ 
aus entnommen werden, dass die oben genannten 5 Schafwollwaaren- 
Fabriken mindestens 50.000 Ctr. Kohle in Anspruch nehmen werden. 
Wie gross wird sich aber die Consiuntion gestalten, wenn 
auch alle andern mit Dampf betriebenen Industriewerke, die kleinen 
Gewerbsleute, wie Grobschmiede, Schlosser, Kupferschmiede etc. sich 
des billigen Brennmaterials bedienen werden? 
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