Volltext: Freiw. Feuerwehr der Landeshauptstadt Linz - Festschrift zur Feier des 65jährigen Bestandes 1931

durchfahrt vor der Gedenktafel der Linzer Feuer¬ 
wehr ein Kranz niedergelegt. Bei der Gedächtnis¬ 
feier in der Feuerwehrschule hielt Adjutant 
Wöhrle eine Gedächtnisrede, im Landhause unser 
Korpöarzt Medizinalrat Dr. Guggenberger. Zu 
dieser Feier fand sich auch Landeshauptmann 
Dr. Zosef Schlegel ein. Die Zahreshauptver- 
sammlung am 11. April brachte auf der Tages¬ 
ordnung unter anderem den Tätigkeitsbericht des 
Oberkommandanten, des Schriftführers, des 
Säckelwartes und der übrigen Amtswalter. Die 
Hauptversammlung bestätigte auch den Beschluß 
Franz Kölbl. 
einer Kommandositzung, auf Grund dessen ein 
Exerziermeister eingestellt werden sollte. Durch 
das Ausscheiden des Brandmeisters Karl Zanda 
aus der Feuerwehr und seine Ilebersührung in den 
Stand der Gemeindeangestellten erschien eö un¬ 
bedingt notwendig, durch einen Exerziermeister eine 
einheitliche Ausbildung in allen Feuerwachen ein¬ 
zuführen und sie ständig zu überwachen. TLenn- 
gleich der Oberkommandant und die Kommandan¬ 
ten sich bestrebten, so viele Rottenübungen als 
möglich zu besuchen, um sich von den Fortschritten 
der Ausbildung zu überzeugen, so konnte man ihnen 
doch nicht zumuten, diese Ausbildung persönlich zu 
leiten. Ueber die Ukotwendigkeit einer gleichmäßigen 
Ausbildung und über die Grundlagen dieser Aus¬ 
bildung wird ein späterer Abschnitt dieses Berich¬ 
tes Mitteilung machen. Die Versammlung be¬ 
schloß also einstimmig, den Abteilungsführer 
Richard Tautermann der Feuerwache Neustadt 
mit dem Posten des Exerziermeisters zu betrauen, 
ihm eine angemessene Entschädigung hiesür zu 
leisten, ihm außerdem eine beratende Stimme im 
Kommando einzuräumen, von ihm aber zu ver¬ 
langen, daß er während der Zeit der Rotten¬ 
übungen die Ausbildung persönlich leite und im 
Winter durch Abhaltung von Chargen- und 
Mannschastskursen die Weiterbildung fördere. 
Ebenso erklärte sich die Hauptversammlung damit 
einverstanden, daß das Kommando von Zeit zu 
Zeit Mitteilungsblätter an alle Mitglieder 
herausgebe, aus denen jedes Mitglied Belehrung 
über den Dienst, über Diensteseinteilung und über 
sonstige wichtige Angelegenheiten der Feuerwehr 
schöpfen könne. Wie üblich, wurden auch heuer 
im Sommer die vorgeschriebenen Rotteuübungen 
und die Bereitschaften durchgeführt. Die Feuer¬ 
wehr wurde von seiten des Landesverbandes für 
Feuerwehr- und Rettungswesen mit vierzig Gas¬ 
masken beteilt. Sie mußte sich verpflichten, die 
Ausbildung von vierzig Gasschutzleuten durchzu¬ 
führen, und ist dieser Aufgabe auch nachgekommen. 
Zn einem 24stündigen Kurs wurden die durch 
ärztliche Untersuchung als für diesen Dienstzweig 
tauglich befundenen Mitglieder theoretisch und 
praktisch im Gasschutzdienste ausgebildet. Die so¬ 
genannte Steigerprüsung, die am 11. Oktober 
durch den Oberkommandanten abgehalten wurde, 
sollte dem Kommando von den Erfolgen der som¬ 
merlichen Ausbildungszeit ein Bild geben. Die 
Prüfung selbst wich von der bisherigen Form 
solcher Steigerprüsungen ab. Während man sich 
in früheren Zähren darauf beschränkte, nur 
Steiger zu prüfen, und sich von diesen das Be¬ 
dienen der Haken- und der Dachleitern zeigen ließ, 
wurde dieses Zahr zum ersten Male eine Wehr- 
mannsprüsung durchgeführt, das heißt, es mußte 
jeder Prüfling beweisen können, daß er alle zum 
Feuerlöschdienst notwendigen Kenntnisse beherrscht. 
Es ist selbstverständlich, daß die hohen Anforde¬ 
rungen, die das Kommando stellte, nicht von allen 
Prüflingen erreicht werden konnten. Es ist ihnen 
aber auch kein Vorwurf zu machen, denn die Aus¬ 
bildungszeit in einem einzigen Sommer ist viel zu 
kurz, um den Riesenstoss auch nur halbwegs be¬ 
wältigen zu können. Zedenfalls aber hat die 
Prüfung gezeigt, daß nur diese Art der Aus¬ 
bildung die Gewähr bietet, wirkliche Einheits- 
feuerwehrmänner zur Ausübung des Dienstes 
heranzuziehen. 
Die Krankheit unseres Kommandanten Postl 
verschlimmerte sich immer mehr und mehr. Weder 
ein Aufenthalt im Süden, noch eine Nachkur in 
unserem schönen Mühlviertel konnten ihm Besse¬ 
rung verschaffen. Am 19. September wurde er 
in ein besseres ZenseitS abberufen. Sein Leichen¬ 
begängnis gestaltete sich zu einer Massenkund- 
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