Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Hauptfeuerwache Herrn Brandmeister Janda und 
allen Mitgliedern außer den herzlichsten Glück¬ 
wünschen auch den Dan? des Kommandos aus¬ 
zudrücken. 
Wie alljährlich gedachte die Feuerwehr am 
1. November ihrer Kriegstoten. Sie legte bei einer 
feierlichen Ausrückung vor der Kriegergedenktafel 
bei der Landhausdurchfahrt einen Kranz nieder, 
der Oberkommandant hielt eine kurze Ansprache, 
worauf Landeshauptmann Dr. Schlegel als Haus¬ 
herr im Landhaus feiner Genugtuung darüber 
Ausdruck gab, daß die Feuerwehr ihre Gefallenen 
in so gutem Gedächtnis bewahre. 
Die Geschäfte der Feuerwehr wurden in 
14 Kommandosttzungen, in einer Mitglieder¬ 
versammlung und in zwei Jahreshauptversamm¬ 
lungen erledigt. 
Leider brachte aber auch dieses Jahr wieder 
herbe Verluste für unsere Körperschaft, von denen 
ganz besonders der Tod unseres GäckelwarteS Mar 
Reder die Feuerwehr betrübte. Max Reder, Loko¬ 
motivführer i. P., wurde im Kriege im Jahre 
Max Reder. 
1915 als Säckelwart berufen und entfaltete als 
solcher eine segensreiche Tätigkeit. Peinlich und 
genau wie in feinem Privatleben und in feinen 
öffentlichen Stellungen sorgte er für die Bedürf¬ 
nisse der Wehr und konnte als Mitglied des Ge¬ 
meinderates und später als Stadtrat viel für die 
ihm lieb gewordene Feuerwehr erreichen. Wenn¬ 
gleich er manchesmal böse Augen machte und eine 
finstere Miene aufsetzte, kannte ihn jedes Mitglied 
als einen fürsorglichen Berater, der für alle 
Wünsche der Kameraden ein hilfsbereites Ohr 
hatte, überall helfend eingriff, wo ihm die Mög¬ 
lichkeit geboten war, und sich dementsprechend auch 
allgemeiner Beliebtheit erfreute. Ein zweites Mit¬ 
glied der Feuerwehr, Josef Probst, Mitglied der 
Feuerwache Schullerberg, Mitglied seit dem Jahre 
1897, wurde in ein besseres Jenseits abberufen. 
Mit ihm verlor die Feuerwache Schullerberg 
ihren Zugskassier und langjährigen Zugskomman- 
danten-Stellvertreter. Von der gleichen Feuerwache 
wurde das Mitglied Kajetan Heber (eingetreten 
im Jahre 1910) vom Tode ereilt. Die Feuerwache 
Kleinsiedlung beklagte den Tod ihres Mitgliedes 
Johann Rammel, der ihr seit 1923 angehörte, und 
die Feuerwache Promenade verlor zwei ihrer älte¬ 
sten Mitglieder, Franz Plechaty, Mitglied seit 
1879, und Anton Fanta, Mitglied seit 1883. 
Beide hatten länger, als das Schicksal einem Men¬ 
schenleben zumißt, in den Reihen unserer TRehr 
gedient, hatten die seltsamen Entwicklungen dieses 
Institutes persönlich mitgemacht, haben so und so 
oft bei den Ausrückungen zu den recht beschwer¬ 
lichen Landfeuern dem Tode ins Auge geblickt. 
Beide haben bis zu ihrem letzten Augenblick auch 
den jüngsten Kameraden Freundschaft und treue 
Kameradschaft bewiesen. 
Verzeichnis der Brände. 
{928. 
4. Jänner, 10.50 Uhr: Kaminbrand, Haupt¬ 
platz 33. 
8. Jänner, 17.10 Uhr: Kaminbrand, Gesellen¬ 
hausstraße. 
17. Jänner, 6.50 Uhr: Landseuer Hart, Haus¬ 
brand. 
31. Jänner, 2.56 Uhr: Mistgrubenbrand, Schule 
Figulystraße. 
2. Februar, 12.51 Uhr: Kaminbrand, Kloster¬ 
straße 4. 
11. Februar, 20.45 Uhr: Kaminbrand, Land¬ 
straße 78. 
17. Februar, 13 Uhr: Dachbrand, Jesuitenkloster 
Freinberg. 
19. Februar, 12.15 Uhr: Gewölbebrand, Adler¬ 
gasse 20. 
24. Februar, 11.45 Uhr: Kaminbrand, Hahnen¬ 
gasse. 
13. März, 11.30 Uhr: Irrtümliche Brandmel¬ 
dung Kleinsiedlung. 
16. März, 4.20 Uhr: Dachbrand, Gandgasse 83. 
17. März, 19.10 Uhr: Kaminbrand, Fabriks¬ 
straße 10. 
22. März, 6 Uhr: Kaminbrand, Hauptpost. 
8. April, 7.10 Uhr: Gerüstbrand, Hotelneubau 
Mozartstraße 4. 
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