Verteidiger lernten in ihm einen trefflichen Arzt und
wohlfühlenden Freund kennen.
Dr. Zechenter hatte es auch verstanden, durch
leicht faßliche Kurse nicht nur unsere eigenen
Mannschaften zu tüchtigen Samaritern heran¬
zubilden, sondern die I^e und die Praxis des
Samariters auch in weiten zivilen Kreisen zu ver¬
breiten. In seiner Tätigkeit als Amtsarzt war er
auch mit dem Unterricht über Somatologie in der
.Bundeslehrer- und -Lehrerinnen-Bildungsanstalt
betraut und konnte in dieser Eigenschaft einer
großen Schar von jungen Lehrern die Grundgedan¬
ken des Samaritertums mit auf ihren Berufsweg
geben. Hand in Hand mit dieser Tätigkeit ging
auch sein Wirken im o.-ö. Landesverband für
Feuerwehr- und Rettungswesen, indem er früh¬
zeitig mit der Aufgabe betraut wurde, dem Ret-
tungSwesen seine Fürsorge angedeihen zu lassen.
Seine ersprießliche Tätigkeit in Oberosterreich
führte auch dazu, daß er bei der Neugründung des
österreichischen ReichsverbandeS für Feuerwehr¬
und Rettungöwesen mit dieser Aufgabe betraut
wurde. Seine Verdienste ans allen diesen Gebieten
führten zu vielfachen Auszeichnungen. Die Stadt¬
gemeinde Linz verlieh ihm die Medaille für 10- und
20jährige Dienstzeit, die Bundesregierung die
Medaille für 25jährige Dienstzeit und endlich das
OfsizierSehrenzeichen vom Roten Kreuz.
Am Mittwoch den 30. November begleiteten
wir den Toten auf seinem letzten Weg. Ein un¬
übersehbarer Trauerzug nahm an seiner letzten
Fahrt teil. Fast vollzählig nahm unsere Feuerwehr
Abschied von ihm. Nachbarseuerwehren schickten
Deputationen. Autos und Eisenbahn hatten über
200 TLehrmänner aus Oberösterreich als Trauer¬
gäste herbeigebracht. Alle Behörden und Verbände,
mit denen der Verstorbene in Fühlung war, hatten
Vertretungen entschickt. Mehrere Landesverbände
waren durch ihre Vorsitzenden vertreten. Als das
Hornsignal zum Gebet über die Gräberreihen hin¬
klang und als der Präsident des österreichischen
ReichsverbandeS für Feuerwehr- und Rettungs¬
wesen, Herr Dr. Rudolf Lampl, eine innige Ab-
schiedSrede gehalten hatte, dachte wohl jeder: „Mit
ihm ist einer unserer Besten geschieden".
Hautpfeuerwache und Rettungsabteilung aber
konnten ihren KorpSarzt auf seinem letzten Gang
leider nicht das Geleite geben, da sie während dieser
Zeit zu dem Brande in der llmsormstätion in der
Wiener Reichsstraße gerufen wurden.
Außer diesem schmerzlichen Verlust hat uns der
Tod folgende Kameraden entrissen:
Am 4. März Georg Mayeron, Mitglied der
Feuerwache Promenade seit <883.
Am 9. März Heinrich Gmetana, Mitglied der
Feuerwache Gchullerberg seit 1881.
Ani <9. ,)Icai Hauö Hans, Mitglied der Feuer¬
wache Schullerberg seit <913.
Am 24. Iuni I»hann Hofer, Mitglied der Feuer¬
wache Schullerberg seit 1891.
Am 10. Oktober Johann Moro, Mitglied der
Hauptfeuerwache seit 1886.
Sie alle, die stets mit Freuden ihre ganze Kraft
und Gesundheit in den Dienst des Nächsten stellten,
werden wir in ehrendem Angedenken behalten!
Die Geräte der Feuerwehr fanden in diesem
Iahr keine Vermehrung, lediglich der Schlauch-
vorrat wurde um 500 Mieter ergänzt. Die Schu¬
lung der Mitglieder wurde, wie üblich, durch die
Abhaltung der Hebungen vorgenommen. Die vor¬
geschriebenen Bereitschaften an Sonn- und Feier¬
tagen wurden, wie jedes Iaho, gehalten. Am
Schlüsse der llebungSperiode wurden wieder ein¬
mal nächtliche Zugsübungen und Wehrmanns-
prüfungen durchgeführt. 'Zwei Inhreshauptver-
sammlungen, zwei Brandmeistersitzungen, 16 Kom-
mandositmnqen dienten zur Erledigung der lausen¬
den Geschäfte.
Die Geräte der Rettungsabteilung vermehrten
sich um einen automobilen 2Lagen. Die Rettungs¬
abteilung selbst vollführte im verflossenen Jahr
2761 Ausfahrten, leistete 191mal Hilfe in der
Station und stellte 61 fliegende Ambulanzen aus.
Brandberichte.
•1927.
6. Zäuner, 6.15 Uhr: Kaminseuer bei Funke
& Looö, Platz des 12. November.
9. Iänner, 20.10 Ilhr: Landfeuer in Gaum¬
berg, Gemeinde Leonding; ausgerückt:
Feuerwache Promenade.
14. Februar, 19.30 Ilhr: Zimmerdeckenbrand im
Rathaus.
15. Februar, 17 Ilhr: Kaminseuer, Eisenhand¬
straße 36.
16. Februar, 19.10 Ilhr: Angeblicher Kamin-
brand in den Baracken am Exerzierplatz.
25. Februar, 11.30 llhr: Zylinderseuer, Anton
Dimmelstraße.
4. April, 20.22 llhr: Großfeuer in Lustenau,
Brand des Gtieglmichelguteö. Arbeitszeit
zwei Stunden; ausgerückt und gearbeitet:
Hauptfeuerwache, die Feuerwachen Innere
Stadt, Promenade und Neustadt, meh¬
rere andepe Brachen und Feuerwachen in
Reserve.
4. April, 22 llhr: Zylinderfeuer in der Straßen¬
bahnremise in llrfahr.
21. April, 13.55 llhr: Brand eines Mist¬
haufens, Darrgutstraße 6.
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