Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Noch sei eines sehr verdienstvollen Mannes erwähnt, 
welcher als Missionär in Amerika zur Ehre Gottes und zum 
Heile der Menschen viel Ersprießliches gewirkt hat, des Hochw. 
Herrn Matthias Gernbauer, geboren am 2. Jänner 1825, 
Sohn des Stephan und der Juliana Gernbauer, Maurers- 
Eheleute und Besitzer des Birnleitnerhauses Nr. 6 in Gerhards¬ 
brun. Gernbauers Eltern waren unbemittelt. Da der Sohn 
Freude und Talent zum Studieren zeigte, wurden von dem 
damaligen Herrn Pfarrer Koppel Anstalten getroffen, den 
hoffnungsvollen Knaben mit Hilfe von Wohltätern studieren 
zu lassen. Besonders opferwillig waren hiebei die beiden ledigen 
Bauerstöchter Maria und Salome Baumgartner von Rothen. 
Gernbauer kam nach Linz, absolvierte das dortige 
Gymnasium und trat im Jahre 1845 in das dortige Priester¬ 
seminar ein. Nach dem 3. theologischen Jahrgange reiste er, 
zum größten Leidwesen des hochw. Herrn Pfarrers und der 
beiden Wohltäterinnen, mit dem hochw. Herrn Doktor Josef 
Salz man nach Amerika und kam am 6. Oktober 1847 in 
Wiskonsin an. Er wurde in Milwauke am 25. Juli 1849 
zum Priester geweiht und war als Missionär bei der Gründung 
des Priesterseminars „Salesianum" in St. Franzis mit Doktor 
Salzmann eifrigst und erfolgreich tätig. 
Am 29. Jänner 1862 wurde Gernbauer' vom hochw. 
Erzbischöfe Joh. Martin Henni zum Professor am Priester¬ 
seminar zu St. Franzis ernannt, welchen Posten er nicht 
allein zur Freude seines ihn jederzeit schätzenden Oberhirten, 
sondern auch aller Erzdiözesanen, denen das Glück beschieden 
war, diesen geistlichen Hirten und Lehrer näher kennen zu 
lernen, bis an sein Lebensende ersprießlich Vorstand. 
Ein Bericht aus St. Franzis an die Leopoldinen-Stiftung 
sagt uns folgendes: „Das Salesianum hat einen herben 
Verlust zu betrauern. Am 12. Juli 1876 nahm der Herr 
über Leben und Tod unsern Senior Professor Hochw. Herrn 
Matthias Gernbauer durch den Tod von uns hinweg. Er 
war im höchsten Grade verehrt und geliebt sowohl von 
sämtlichen Studenten, wie von allen, denen er bekannt war, 
als ein vollendetes Muster eines tief frommen, demütigen und 
eifrigen Priesters, eines höchst gewissenhaften, fähigen Professors'. 
Außerordentlich viel hat er durch 14 Jahre hindurch hier für 
das Salesianum gearbeitet und gebetet."