Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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bewohnt gewesen sein und, wie in anderen Orten so auch in 
Pram, eine keltische Niederlassung bestanden haben. 
Dieses Volk war kriegerischer Natur und unternahm 
öfters Raubzüge nach Italien, weshalb die gewaltigen Römer 
die Unterjochung dieses Stammes beschlossen, die ihnen im 
15. Jahre bor Christus auch tatsächlich gelang. 
Die Donau wurde von den Römern als Grenze bestimmt, 
die Ufer befestigt, in allen Orten leitende Obrigkeiten eingesetzt. 
Daß auch in Pram römisches Kriegsbolk war, bezeugt das 
Römer grab in Pramberg, in welchem Scherben von 
tera sigillata und Trümer eines Spießes auf¬ 
gefunden wurden*) Noch heute wird dieser Platz im Volks- 
munde mit dem Namen Grabacker bezeichnet. 
Im Verlaufe des 8. Jahrhunderts, zur Zeit des mäch¬ 
tigen Frankenkönigs, nachherigen Kaisers Karl des Große n, 
war das Christentum unter den Bewohnern dieser Gegend 
schon allgemein verbreitet. 
Dieser Frankenkönig Karl war es, der, als der bayrische 
Herzog Tassilo II. sich der fränkischen Oberherrschaft ent¬ 
winden wollte, das Herzogtum Bayern, zu welchem auch 
Oberösterreich gehörte, unmittelbar seiner Herrschaft unterwarf 
und das ganze Gebiet die bayerische Mark benannte. 
Diese Mark wurde in den Traun-, Atter-, Salzburg-, 
Chiem- und Mattichgau geteilt. Später wurde der Mattichgan 
nochmals geteilt, und nannte man den nördlichen Teil Antieseu- 
gau, zu welchen der jetzige Hausruck - Kreis gehörte und das 
Gebiet zwischen den eigentlichen Mattich- und dem Traun¬ 
gaue umfaßte. 
Pram lag damals an der Grenze des Trannganes; 
diese erstreckte sich vom Hausruckwalde, von der Quelle des 
Pramflusses, über Pramerdorf, Wendling, in der Nähe 
von Erlach gegen den Salletwald hin. 
Ueber den einzelnen Gauen standen eigene Gaugrafen, 
welche unter fränkischer Oberherrschaft ihres Amtes walteten. 
In dieser Periode wurden Klöster, Kirchen und Pfarren ge¬ 
gründet; letztere hatte aber einen großen Umfang. 
Um den angestellten Pfarrern ein bestimmtes und 
dauerndes Einkommen zu sichern, gab Kaiser Karl der 
*) Lamprechts Topogr. Matr., Seite 17.
	        
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