Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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Bei dem schrecklichen Strafgerichte nach dem zweiten 
Bauernaufstände mußte auch ein Pramer sein Leben lassen. 
Am 19. Februar 1633 wurde in Linz Wolfgang Brand- 
stätter, Besitzer des Brandstättergutes in Pram Nr. 9 — 
dieser Hausname erhielt sich auf dem gleichen Anwesen bis 
1871 — hingerichtet. Seine Gemahlin starb hier in Pram 
am 23. Mai 1649. 
Als Erinnerung an den Bauernkrieg sieht man noch 
Reste von Fleschen in den Wiesen von Jsl, welche der Volks¬ 
mund hente noch „Schanzgräben" nennt. Durch sie wurden 
1626 die Bayern im Engpässe zwischen Rennhardsberg und 
Pramwald am Vormärsche gegen Weibern verhindert. Im 
vorigen Jahrhundert waren im Getreidekasten des Weberbauers 
zu Jsl noch einige Musketenkugeln. aus dieser Zeit zu sehen. 
Auf der Weidwiese des Schachinger zu Leiten, Pfarre Geiers¬ 
berg, fand man in einer Eiche und Linde, welche im vorigen 
Jahrhundert gefällt wurden, Kanonenkugeln, die ebenfalls aus 
dieser Schlacht herrührten. 
XII. Ullgemeine Leschichle von IPram. 
Als 1156 Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf 
dem Reichstage zu Regensburg im Streite zwischen Herzog 
H e i n r i ch dem Löwen und Heinrich I a s o m i r g o t t um 
das Herzogtum Bayern dahin entschied, daß Heinrich der 
Löwe das angestammte Bayern größtenteils behalte, wurde 
dem babenbergischen Herzog Heinrich Jasomirgott die bayrische 
Ostmark von der Enns bis zum Walde Rottensalla 
(Salletwald) unter dem Titel eines Herzogtmns mit Unter¬ 
österreich übergeben. 
Bei einer zweiten Grenzregulierung wurde die Grenze 
bis zum Hausruck Verlegt. Sie zog sich Von Geiersberg, über 
die zur Pfarre Pram gehörigen Ortschaften Gerhardsbrun, 
Prainberg, auf dessen Anhöhe noch die steinerne Grenzsäule 
steht, gegen Taiskirchen u. s. w. Sie bildet heute noch die 
Grenze zwischen Inn- und Hausruckviertel. 
Als solcher Greuzort hatte Pram bei feindlichen Einfüllen, 
besonders bei den Bauernkriegen, vieles zu leiden. 
Im Jahre 1620 rief Kaiser Ferdinand II. seinen 
Jugendfreund Herzog Maximilian gegen die rebellischen 
Stände, Bürger und Bauern zuhilfe, verpfändete dasselbe als
	        
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