Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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13. Johann Nep. Miesbaue r, geboren 1796 zu er di 
Christianberg, Diözese Budweis, wurde in Linz am 19. August der g 
1824 zum Priester geweiht, kam als Kooperator nach Neu- Verbi 
kirchen bei Braunau, als Psarrprovisor nach Pichl, Uttendors scelte 
und Pischelsdorf. Im Jahre 1840 wurde ihm die Pfarre das i 
St. Georgen bei Obernberg und am 15. Oktober 1854 das der 1 
Benefiziuin in Pram verliehen. Herr Miesbauer, beständig Zache 
an den Folgen einer Verkühlung leidend, mußte es auch er- Frau 
leben, daß ihm von der Herrschaft Parz vier Jahre kein Ge- sichtli 
halt ausbezahlt wurde. Im Jahre 1862 wurde endlich durch schlag 
Kündigung des Stiftungskapitals tvieder Ordnung geschaffen, neben 
Selten nur konnte der Herr Benefiziat die hl. Messe lesen, fast i 
seine Gebrechlichkeit ließ ihn nie das Zimmer verlassen. Am Alois 
29. September 1874 feierte er mit einer stillen heil. Messe seine brach 
Sekvndiz, bei welcher viele Priester von der Umgebung den spend 
Jubilar mit ihrer Anwesenheit beehrten. noch 
Nach vier Jahren ereilte ihn ein schreckliches Schicksal, 
Herr Miesbauer wurde am 31. Jänner 1878 das Opfer 
eines Raubmordes. Schon vierzehn Tage vorher hatte seine 
Wirtschäfterin in der Holzhütte eine Person getroffen, die ihr groß« 
verdächtig und gefährlich schien, darüber aber keine Anzeige er- Volk« 
stattet. In der Nacht vom 31. Jänner auf 1. Februar bemerkte 
der Nachtwächter Johann Zauner zwischen 10 und 11 Uhr «* 
ein Licht im ersten Stocke des Benefiziatenhauses, fand dies 
aber in Anbetracht der fortwährenden Kränklichkeit des Herrn A 
Benefiziaten nicht auffällig. Als am Freitag den 1. Februar . 
um 10 Uhr vormittags Herr Josef Zacherl den Herrn 
Benefiziaten rasieren ivollte, fand er die Haustüre verschlossen, ^ ? 
die Fenster noch verhängt, und vernahm auf wiederholtes . J 
Läuten der Hausglocke seltsame Laute einer menschlichen 
Stimme. Uebles befürchtend, holte er die Nachbarin Frau P.Z 
Palmstorfer, welcher er sofort seine Wahrnehmungen mitteilte. 
Beide suchten nun in das Haus zu kommen. Zacherl stieg .s 
auf der Westseite über den Zaun des Gemüsegartens, fand 1 V 
die Stalltüre offen und ging durch den Stall in das Vorhaus. " ’ 
Stockfinster war's drinnen, die Oberlichter waren, um dem 
Eindringen der Kälte vorzubeugen, mit Tüchern verdeckt. Immer ~1 
deutlicher hörte er das unheimliche Stöhnen. Es kam ihm auch vor, 
als fielen an einer Stelle beständig Tropfen vom oberen Vor- gebü 
haus auf das Pflaster des Erdgeschoßes herab. Nun öffnete bon
	        
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