Volltext: Ernst-August-Album

August erbaut hatte, dessen Hülle jedoch in wenigen Stunden fallen sollte, um auf ewige 
Zeiten den Hannoveranern ein Zeichen der Verehrung und Liebe zu ihrem hohen Herrscher- 
hanse zu sein. Hatte die Stadt schon am Tage einen feenartigen Anstrich gewonnen, so steigerte 
sich derselbe noch bedeutend, als am Abende die allgemeine Illumination begonnen hatte. Das 
Bahnhofs- und Postgebäude erstrahlte int hellen Glanze unzähliger Lichter, der durch breuueude 
Pechkränze, Gasflammen und Lampions, die vorzugsweise au den Rüstbäumen hinauf angebracht 
waren, verstärkt wurde. Vor dem Bahnhofsgebäude sah man ein prachtvolles Transparent 
mit dem Namenszuge Ernst Angriffs und ihm gegenüber vor dem Union-Hotel entfaltete 
ein großer, ans Gasflammen gebildeter Stern sein Licht. Der Rheinische Hos, das Hotel de 
Musste uud das Hartmannsche Hotel zeichneten sich gleichfalls durch ihren Glanz aus, der durch 
künstlich hergerichtete farbige Flammen, die irr Form von Sternen und Bogengängen zusammen¬ 
gestellt waren, erstrahlte. Vor dem Hotel de Russie allein waren 2000 Gasflammen angebracht. 
Auch geschmackvolle Transparente schmückten die den Festplatz umgebende» Häuser. Am Ein¬ 
gänge von Hartmauu's Hotel zeigte sich das Königliche Wappen mit der Krone, und vor dem 
Hotel Royal, vor welchem 2000 Gasflammen brannten, erblickte man das Brustbild des 
Königs Ernst Angirst, umgeben von Segen und Ruhm verkündenden Figuren, darunter das 
Hotel, dargestellt mit seiner Umgebung zur Zeit der Erbauung. Zu beiden Seiten des 
Bahnhofsgebäudes las man die flammenden Inschriften: „Ernst August, Körrig von Hauuover" 
und andererseits „Ernst August, Kronprinz von Harrnover." Das Denkmal erschien inmitten 
dieses Glanzes in der schönsten Erleuchtung. Es wurde eiuestherls durch bengalische Flammen 
erleuchtet, die in großer Anzahl dort angezündet wurden, auderutheils hatte der Klempnermeister 
Bernhard Rühmkorff vor dem Union-Hotel einen Apparat aufgestellt, vermöge dessen er helles 
elektrisches Licht auf das Denkmal strahlen ließ. Erhöht wurde der großartige Eindruck, deir 
alle diese zusammenwirkenden Kräfte hervorriefen, durch herrliche Mrrstk, die vou zwei Musik- 
chöreu erschallte, welche dort vou 10 bis 12 Uhr abwechselnd spielten. Auch die übrigen 
Straßen des Ernst-August-Stadttheils zeigten sich im reichhaltigen Lichterglanze, und waren 
auch dort hübsche Transparente ausgestellt. 
Der Bäcker Weitz, Theaterstraße Nr. 2, hatte vor seinem Hanse im Transparente das 
Ernst-August-Denkmal dargestellt. Am Theaterplatze Nr. 14 zeigte sich vor der Wohnung der 
Hosschaufpielerin von Bärndorf ein sinnig verziertes Trauspareut mit dem Nameuszuge Ernst 
August's und einer Kroue, und außerdem erblickte man daselbst das haunoversche uud 
sächsische Wappen. Vor der Georgshalle des Restaurateurs Kaste» bemerkte man ein weithin- 
strahlendes „E. A." und vor dem Theaterkeller ein schönes Transparent. In der Altstadt hatte 
das ehrwürdige Rathhaus sich in festlichen Schmuck gehüllt. Die Seite desselben am Markte 
und au der Marktstraße war durch hohe, aus Grüu verzierte Bogengänge verdeckt, an denen 
taufende von Lampions brannten; in der Mitte des Gebäudes in einem dieser Bogen zeigte 
sich im Transparente die Hannovera, mit der Linken auf einen Schild gestützt, irr der Rechten 
die Palme haltend. Ueber diesem Transparente befand sich das städtische Wappen mit mehrerer» 
taufend Gasflammen.
	        
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