Volltext: Das Geheimnis des Kreuzes!

Maria: Wie soll ich mich mit dem Gedanken nur 
Vertragen! Ach! Er ist so blutig, ganz 
Entsetzlich blutig. 
Christus: Und ich werde enden 
Gerichtet zwischen zwei Verworfenen, 
Die Raub und Mord zu ihrem Handwerk machten. 
Maria: Nein, nein! Das kann nicht sein, das darf nicht sein! 
Du Herrlichster von allen Menschenkindern, 
Du allergrößter unter Davids Söhnen, — 
Vor seiner Stadt, vor'm Tempel Salomons! 
Ich soll's geschehen lassen, ich, die Mutter, 
Die ganz den Himmel kennt in deinem Herzen. 
. Christus: So ist's dir lieber, wenn das Menschenvolk 
In das Verderben taumelt rettungslos? 
Maria: Du marterst mich mit jedem deiner Worte, 
Ein Herz von Fleisch und Blut, das hat ja auch 
Die Mutter des Erlösers. 
Christus: Wie er selbst. 
Du sahst mich weinen vor der heil'gen Stadt, 
Da dacht' ich an ihr Unglück und an's meine. 
Das meine dauert nur drei kurze Tage. 
Zum Volke der Verwerfung aber wird 
Das Volk des Herrn bis in die letzte Zeit, 
Wo ich als Richter wiederkommen werde. 
Maria: Ja, du wirst aufersteh'n und in den Himmel 
Wirst du zum Vater geh'n als erster Mensch, 
Der ihm gehorsam blieb bis in den Tod. 
Du hast's gesagt» Ich glaub' es felsenfest. 
Wenn nur die schlimme Zeit vorher mich nicht 
Zur ärmsten unter allen Müttern machte! 
Denn keine wird je leiden so wie ich, 
Denn keine hat mehr einen Gott zum Sohn. 
Christus: Der Weg zum Himmel ist der Weg zum Leiden 
Für alle Menschen, auch für mich und dich. 
Denk' an die Herrlichkeit, die dich erwartet, 
Und bleibe tapfer, wie du's immer warst. 
Der Vater will es so. 
Maria: Verzeihe mir, 
Die Mutterliebe sprach aus meinem Herzen.
	        
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