Volltext: Studien zur technischen Chronologie des Michael Psellos

Uertrude Redl: Studien zur technischen Chronologie des Michael Psellos 319 
Somit ist der Tag des Gesetzespassah, der 27. März 6600, der 
7. Wochentag. 
Sowie den Wochentag des Gesetzespassah, kann man nach 
dieser Methode auch jeden beliebigen Wochentag finden. Da 
der Sonnenzirkel 20 beträgt, müßte man eigentlich wegen der 
fünf Schaltjahre 5 Tage addieren. Der fünfte aber ist bereits 
zum Feber gezählt worden. 
XVII. Kapitel 
Welche Lehre sollen wir von den nunmehr zur Sprache 
kommenden für annehmbar haDenn alle die, 
die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nach der Aera 
der Kaiser berechnen, sagen ja, daß sie im Jahre 5500 einge¬ 
treten sei; alle die sie aber nach der Aera der jüdischen Hohen¬ 
priester berechnen, im Jahre 5504 ivelehe von diesen müs¬ 
sen wir uns also vorzüglich halten 
Psellos kündigt als Ergebnis dieser Untersuchung die Auf¬ 
deckung eines unglaublichen Geheimnisses an und meint dann, 
daß beide Ansichten dasselbe sagen, wenn man auf die Jahre in¬ 
nerhalb einer Dekade kein Gewicht legt, sondern — wie es im 
gewöhnlichen Leben üblich ist —nur ungenau nach Zehnern 
rechnet und die Einer vernachlässigt. Dafür aber, daß das Jahr 
5504 das genaue Jahr der Empfängnis Mariens war, gibt es 
folgende Beweise: Mit 30 Jahren wurde Christus getauft. Die¬ 
ses Jahr war das 15. der Regierung des Kaisers Tiberios. Mit 
34 Jahren 3 Monaten, im 19. Regierungsjahrc dieses Kaisers, 
erlitt er den Kreuzestod. Zieht man aber das Jahr 5500, als 
das Jahr der Empfängnis, in Betracht, fiele Christi Tod in das 
Jahr 5535, das den Mondzirkel 6 und den Sonnenzirkel 19 und 
das Gesetzespassah am 7. April, dem zweiten Wochentage, hat. 
Da aber nach den Zeugnissen der Evangelisten das Gesetzes¬ 
passah auf den 7. Wochentag treffen muß, ist diese Ansicht 
falsch. Für das Todesjahr Christi 5539 beträgt der Mondzirkel 
10, der Sonnenzirkel 23 nnd das Gesetzespassah fällt auf den 
24. März, den 7. Wochentag. Mithin ist diese Ansicht die richtige. 
XVIII. Kapitel 
Was hat es für eine Bewandtnis , ivas du zu Be-
	        
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