Volltext: Illustrierter Führer von Braunau und Umgebung

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Sicherheit als die Bewohner des flachen Landes. Die Städte 
erholten sich immer wieder bald von dem Ungemachs des 
Krieges, das flache Land litt dagegen oft noch nach ^ahr- 
lehnten an den Folgen eines feindlichen Einfalles. Durch 
die Vorsorge der bairischen Regenten, durch die eigene 
Thätigkeit der Bürgerschaft stand Braunau zur Zeit des 
Ueberaanges der Landeshoheit an Oesterreich m großer 
Blüte Die Stadt besaß vor Allem eine tüchtige Schule, ein 
weitverzweigtes Zunftwesen, viele kirchliche und Milde Stift¬ 
ungen, eine sehr besuchte Schranne, em Land- und Pfleg- 
qericht, das diesseits und jenseits des Inn zahlreiche Unter- 
thanen zählte, ein Bürgermeisteramt und Stadtgericht mit 
vielen Rechten und Privilegien, einen lebhaften Handel zu 
Wasser und zu Land. . 
Die Vereinigung des jnnviertels mit 
Oesterreich 1779. Nach dem Friedenstractat vonTeschen 
war der Tag der Uebernahme des Jnnviertels der 29. Mm. 
damals Quatembersamstag in der Pfingstwoche. Braunau, 
die zu jener Zeit volksreichste, gewerbethätigste und an¬ 
gesehenste Stadt des Jnnviertels, war für den feierlichen 
Act der Landesübernahme und Huldigung aus ersehen. 
Am 2. Juni ging zu Braunan die feierliche Huldigung 
der Innviertler Landstände, nämlich des Prälaienstandes, 
der Ritterschaft, der landesfürstlichen Städte und Markte, 
welche durch Deputirte vertreten waren, vor sich. 
Durch diesen Act war nach Aussen hin das Jnnviertel 
mit feinem gewaltigen Gränzstrom eingefügt in den mächtigen 
Bau der österreichischen Erbstaaten. als Schutzwehr des 
Reiches gegen Westen, als die Kornkammer des schonen 
Landes ob der Enns. ^ , 
Papst Pius VI.,, welcher der kirchlichen Reformen wegen 
nach Wien gekommen war, berührte auf seiner Rückreife am 
25. April 1782 die Stadt Braunau. , , 
Am 21. September 1789 fand zu Braunau eine seltene 
Feier statt. Der Weinwirth Fink begieng seine Hochzeit. Die 
Trauung nahm der Spitalbemficiat Johann Augustin An- 
mtqet vor. der am gleichem Tage als Jubelpriester am 
Altare stand. Zugleich wurde auch ein Jubelpaar nach fünfzig¬ 
jähriger Ehe zum zweiten Male eingesegnet. n 
Während des ersten französischen Einfalles 1800 bis 
1801 mußte Braunau an die Franzosen übergeben werden.
	        
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