Volltext: Illustrierter Führer von Braunau und Umgebung

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Lastwägen fuhren über das Eis der Donau, bis unter plötz¬ 
lichem Thauwelter hervorbrechende Wasserfluihen Menschen, 
Vieh und Hütten davonrissen. 1598 war das größte Hoch¬ 
wasser, das man in unserer Gegend je erlebt hatte. Am 
18. August stiegen die wilden Fluten des Inn in der Stadt 
Braunau bis zum Eselbrunnen; die Anwohner litten großen 
Schaden Vom 12. Mai 1607 bis zu Ende des Jahres 
wüthete eine pestartige Seuche, an welcher vier Priester des 
Stiftes Ranshofen und in der Hofmark über 100 Personen 
starben; es war daher diese wie die Stadt Braunau bis Ende 
Januar 1608 abgesperrt. 
Am 4. September 1646 schlug der Blitz in den hohen 
Thurm der Pfarrkirche zu Braunau Es brach Feuer aus, 
die Glocken schmolzen und die Kirche konnte nur durch fast 
übermenschliche Anstrengung gerettet werden. Der Brand 
dauerte die ganze Nacht hindurch und bot von der Ferne 
einen schauerlichen Anblick. 
In diesem Jahre brach abermals die Kriegsgefahr über 
das etwas aufathmende boterische Land herein. 
Um diese Zeit wurde die Befestigung von Braunau in 
Angriff genommen und die Umgebung mit Hand- und Spann¬ 
frohnen, auch Geldbeiträgen schwer belastet. Selbst die Land¬ 
streicher schleppte man mit Gewalt dahin, im Falle der Noth 
bot mau auch Bauern unter Androhung des Galgens auf. 
Die Stadt Braunau war allerdings wahrend des dreißig¬ 
jährigen Krieges von einer Belagerung befreit geblieben; 
dagegen war der Wohlstand der Stadt durch beständige 
Kriegslasten, durch die Verminderung der Einwohnerzahl in 
Folge der seuchenartigen Krankheiten und die Verarmung der um¬ 
liegenden Orte diesseits und jenseits des Inn bedeutend gesunken. 
Der Kurfürst Maximilian that zwar alles Mögliche, um seinen 
verarmten Unterthanen nach Kräften aufzuhelfen; allein er 
Überlebte den Friedensschluß nur um drei Jahre. 
1658 erfreute sich die Umgebung des allerhöchsten Be¬ 
suches. Auf der Rückreise von Frankfurt berührte Kaiser 
Leopold München, Altötting, Burghausen, Braunau und 
Ranshofen. 
Am 1. September 1659 überraschten der kurfürstliche 
Hof mit dem Kurfürsten und seiner Gemalin, seine Mutter und 
sein Bruder Maximilian Ranshofen und die Stadt Braunau.
	        
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