Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

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I. Margarinefabrikation. 
machen. Das Sesamöl enthält in geringer Menge einen un- 
verseifbaren Körper, Sesamin oder Sesamol genannt, 
dessen chemische Natur noch nicht endgültig feststeht, der 
aber die Ursache dafür ist, daß das Öl eine leicht ausführ¬ 
bare Farbenreaktion liefert, die Furfurol- oder Bau- 
douin-Reaktion (nach einem französischen Chemiker 
Baudouin). 
Über diese Reaktion sagen die Ausführungsbestimmun¬ 
gen zum Margarinegesetz: Das der Margarine zuzusetzende 
Sesamöl muß folgende Reaktion zeigen: Wird ein Gemisch 
von 0,5 Raumteilen Sesamöl und 99,5 Raumteilen Baum- 
wollsamenöl oder Erdnußöl mit 100 Raumteilen rauchender 
Salzsäure vom spez. Gewicht 1,19 und einigen Tropfen 
einer 2prozentigen alkoholischen Lösung von Furfurol ge¬ 
schüttelt, so muß die unter der Ölschicht sich absetzende 
Salzsäure eine deutliche Rotfärbung annehmen. Das zu 
dieser Reaktion dienende Furfurol muß farblos sein. 
Anzufügen ist hier, daß, nachdem infolge des Krieges die 
Einfuhr von Sesamsaat aufhörte, der das Sesamöl be¬ 
treffende Gesetzesparagraph vorübergehend aufgehoben 
und zur Kennzeichnung der Margarine ein Gehalt von 0,1 
bis 0,2% Stärkemehl bzw. Kartoffelmehl vorgeschrie¬ 
ben wurde. Auch dieser Körper ist durch die Blaufärbung, 
die er mit Jod gibt, chemisch sehr leicht nachzuweisen. 
Bau mw ollsamenöl wird hauptsächlich in Nordamerika 
in großen Mengen gewonnen, es bedarf einer umständlichen 
Raffination, um als Speiseöl verwendbar zu werden. Natur¬ 
gemäß wird es auch in Amerika in erster Linie zur Margarine¬ 
fabrikation verwendet, aber auch nach Deutschland wurden 
ziemliche Mengen eingeführt. Geringe Sorten sind zu ver¬ 
meiden, sonst zeigt die Margarine beim Braten einen üblen 
Geruch. Auch die hochschmelzenden Anteile, des Baum- 
wollsamenöls, welche bei der Raffination abfallen und
	        
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