Volltext: Die Fabrikation der Margarine, des Glyzerins und Stearins

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I. Margarinefabrikation. 
auch Nachteile, auf welche besonders der bekannte Mün¬ 
chener Hygieniker Soxhlet hingewiesen hat. Seine Aus¬ 
führungen sind für die Margarinefabrikation von so hohem 
Interesse, daß sie nachfolgend zum Teil wörtlich wieder¬ 
gegeben seien. 
In einer Reichsgerichtsentscheidung war Butterschmalz 
als „Butter im gereinigten Zustande“ bezeichnet worden. 
Demgegenüber betonte Soxhlet, daß die vom Butterfett 
eingeschlossene Milch durchaus nicht ein zufälliger Be¬ 
standteil oder gar eine Verunreinigung, sondern ein ganz 
wesentlicher Bestandteil der Butter sei, der erst das 
Butterfett bzw. Butterschmalz zur Butter macht. 
Dies wurde im einzelnen folgendermaßen begründet. 
1. Durch die Undurchsichtigkeit und milchweiße 
Farbe unterscheidet sich die Butter auf den ersten Blick 
vom Butterschmalz und von anderen Fetten. Je mehr 
der Milchgehalt durch starkes Salzen und nachfolgendes 
Kneten vermindert wird, desto durchscheinender wird 
die Butter. 
2. Die Eigenschaft der Streichbarkeit ist bei der 
Butter so hervorragend ausgebildet, wie bei keinem anderen 
Streichfette. Der höhere Gebrauchswert, welchen die 
Butter anderen Fettarten gegenüber besitzt, ist zum Teil 
durch diese Eigenschaft bedingt. Mit reinem Butterfett, 
d. h. Butterschmalz, läßt sich absolut nichts bereiten, was 
einigermaßen einem Butterbrot, einer „Butterbemme“ 
oder „Butterstulle“ ähnlich ist. 
3. Die Eigenschaft der Formbarkeit hat die Butter 
in so hohem Grade, daß man aus ihr durch Modellieren 
(nicht Gießen wie bei Talg usw.) die zierlichsten Gebilde 
machen kann; in der Praxis hat diese Eigenschaft haupt¬ 
sächlich für die Herstellung geformter Butterstücke von 
zweckmäßiger und appetitlicher Form und die Anbringung
	        
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