Volltext: Lösung der für die Pastoral-Conferenzen des Jahres 1886 dem Linzer Diöcesan-Clerus vorgelegten Fragen

Wie können die im Marianischen Officium (in PFestis 
B. M. V.) vorkommenden fünf Antiphonen ad 
Vesperas et ad Laudes: „Dum esset rex in accubitu 
suo . . . in der Anwendung auf die Mutter 
Gottes passend erklärt werden?! 
dq inhaltsvollen Antiphonen sind meist wörtlich dem Hohen— 
liede entnommen. Das Hohelied muss im geistlichen oder 
Nwhstischn Sinne verstanden werden. Die Kirche hat im 
zweiten öcumenischen Concil zu Constantinopel das Vorgehen 
des Theodor von Mopsuesta, welcher dieses Buch als einfaches 
Liebes- oder Hochzeits-Gedicht des Königes Salomon bei seiner 
Vermählung mit einer ägyptischen Prinzessin im buchstäblichen 
Sinne auffaßte („nefända-Ghristianorum auribus de hoc 
exponens“), mit Abscheu verworfen und verdammt. Wäre im 
Hohenliede nichts anderes, als die sinnliche Liebe eines Braut— 
haares dargestellt, so hätte es die Kirche nicht in den Canon 
der göttlichen Bücher aufgenommen. Von jeher hat die Kirche 
den Inhalt dieses Buches im mystischen Sinne aufgefaßt, und 
Vieles daraus in ihren liturgischen Büchern zur Darstellung 
erhabener Wahrheiten angewendet. In diesem Sinne haben 
auch die hl. Väter und Lehrer der katholischen Kirche das 
Hohelied erklärt. 
Der hl. Thomas von Aquin wirft die Frage auf, ob die 
hl. Schrift einen mehrfachen Sinn habe? Er antwortet darauf,
	        
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