Volltext: Obstsortenbuch

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Stachelbeerblattwespe. 3m Spritzkalender sind sie bei 
der Winter-Borblüten-Kelch- und bei den Fruchtbe- 
sprihungen angeführt. Solbar und Heparit können als Pilzgift 
dreiprozentig zur Winter- und einprozentig zur Soinmer- 
befprihung verwendet werden, doch sind für letztere Bekämpfung die 
kombinierten Kupferarsenmittel geeigneter. 
Solbar und Heparit greifen Kupfer an und sollen daher nur aus 
Messing- oder gut verbleiten Stahlblechspritzen ver¬ 
spritzt werden. 
Zu einer 3%igen Losung werden 3 Kilogramm Solbar oder Heparit 
mit 2 Liter Wasser zu einem Brei verrührt und unter weiterem Rühren 
98 Liter Wasser zugegossen. Diese Mischung läßt man 30 Minuten 
lang stehen und gießt dann die klare Flüssigkeit vorsichtig ab. 
4. Tabakextraktlösungen. Die Tabakextraktlösungen gehören, wie 
das Obstbaumkarbolineum, zu den Hautgiften. Sie wirken durch 
Berätzen der Körperhaut und sind daher gegen alle weichhäutigen 
tierischen Schädlinge mit Erfolg anzuwenden. Durch harten Panzer 
geschützte Schädlinge, wie z. B. Käfer, so auch durch starke Behaarung 
geschützte Raupen, widerstehen den Tabakextraktlösungen, so daß letztere 
gegen diese Schädlinge wenig Wirkung haben. Es können mit diesen 
sowohl fressende (Raupen) wie f a u g e n d e (Pslanzenläuse) Schäd¬ 
linge bekämpft werden. Sie werden sich um so wirksamer zeigen, je 
feiner verkeilt sie die Schädlinge benetzen. Die Tabakextraktlösungen 
eignen sich insbesondere zur Sommerbekämpfung der ver¬ 
schiedensten Pslanzenläuse (Blatt-, Schild- und Blutläuse). Sie werden 
1.5- bis 3prozentig verwendet. Die Erhöhung der Haftfähigkeit wird 
durch Beigabe von 2 Kilogramm Schmierseife oder 1j» bis 1I* Liter 
Rohlysol auf 100 Liter Sprihflüffigkeit bewirkt. 
Zur Herstellung von 100 Liter Tabakextrakt-Schmierseisenlösung 
werden in einigen Litern heißen Wassers 2 Kilogramm Schmierseife 
gelöst, die dann unter Rühren auf 100 Liter mit Wasser aufgefüllt 
werden. Sonach werden 1.5 bis 3 Kilogramm Tabakextrakt eingerührt. 
Bei der Bekämpfung der Blutläuse sollen dieser fertigen Brühe noch 
1 bis 3 Liter Breunfpiritus zugegeben und eingerührt werden. 
b) Kombinierte Spritzmittel. 
Durch die Verwendung von kombinierten Spritzmitteln, die 
Ars enverbindungen als Fr aß gifte gegen Infekten und Kupfer¬ 
verbindungen als Pilzgifte enthalten, werden in einem Arbeits¬ 
gange sowohl die fressenden Schädlinge wie auch die Pilz¬ 
krankheiten bekämpft. Sie haben sich alle als sehr wirk¬ 
same Mittel gegen freffende Schädlinge erwiesen, von 
denen insbesondere mit Erfolg die £) b st m a d e, die Larven 
(Raupen) des Baumweißlings, des S ch w a m m s p i n n e r s, 
des Goldafters, des Ringelfpinnerd, der Sägewespen, 
der Stachelbeerblattwespen, des kleinen und großen
	        
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