Volltext: Obstsortenbuch

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Durch Teilung von Mutterstöcken gewonnene Pflanzen sind minder¬ 
wertig. Die Pflanzung soll tunlichst an regnerischen oder trüben Tagen, 
bei heiterem Wetter jedoch nur in den Abendstunden durchgeführt wer¬ 
den. Die Pflanzabstände haben bei seldmähiger Kultur 80 X 30 Zenti¬ 
meter zu betragen. 3m Hausgarten pflanzt man die Erdbeere zu drei 
Reihen auf ein Gartenbeet (120 Zentimeter breit) und gibt den 
Pflanzen einen Abstand von 30 bis 40 Zentimeter in den Reihen. 
Einzelpflanzungen find den Dreieckpflanzüngen vorzuziehen (siehe 
Figur 30). Letztere geben wohl beim Ausfrieren selten lückenhafte Be¬ 
stände und werfen im ersten Jahre höhere Erträge ab, doch führen sie 
zur frühzeitigen Erschöpfung der Bestände. Aach dem Pflanzen ist 
tüchtig zu gießen. Die Erdbeerkulturen halten sich drei bis vier Jahre 
und sind nach dieser Zeit abzuräumen. 
Die Erdbeeren bedürfen während des Jahres der sorgsamsten 
Pflege. So ist der Boden zur Verhinderung des Unkrautes und des 
Bertrocknens mehrmals unter Schonung der flachwurzelnden Pflanzen 
seicht zu hacken. 3n leich¬ 
tem, trockenem Boden und D 
während Trockenperioden ^ ' 
sind die Pflanzen vor und 
nach der Blüte, wie auch 
nach der Erntezeit aus- *r* -j*-./ 
giebig zu gießen. \ 
Bor der Ernte erhalten 
die Kulturen zum Schutze 
der Früchte gegen Be¬ 
schmutzen eine Boden¬ 
decke. Hiezu eignet sich 7..1V"! 
grobe Holzwolle, Säge- 
späne, strohiger Mist, Torf- Fig. 30. Dreieckpflanzung^bei Erdbeeren, 
streu, Häcksel und Nadel- 
streu. Moos und sonstige, gern die Feuchtigkeit anziehende Stoffe sollen 
hiezu nicht verwendet werden, da sie leicht faulen und Schädlingen, wie 
Schnecken und Drahtwürmern, willkommenen Unterschlupf geben. 3m 
Kleingarten werden Früchte durch das Anbringen der sogenannten E r d- 
beerhalfer vor dem Beschmutzen geschützt. Zu den wichtigsten Ar¬ 
beiten zählt das En tranken der Erdbeerpflanzen. Sobald sich die 
an der Mutterpflanze bildenden Ausläufer im Boden festzuwurzeln 
beginnen, sind die Ranken unter Schonung der Mutterpflanzen zu ent¬ 
fernen. Richt oder zu spät entrankte Kulturen führen zur Berwilderung 
der Anlage und zur Erschöpfung der Mutterpflanzen. 
Die Herbstlockerung soll möglichst frühzeitig und nicht mit 
dem Spaten, sondern mit Grabgabeln durchgeführt werden. Zu späte 
Herbstlockerung fördert das Ausfrieren der Pflanzen. Reue Anlagen 
erhalten vor Herbst gegen Ausfrieren eine Winterdecke. Mit ihr 
wird die ganze Kulturfläche bedeckt. Hiezu eignen sich strohiger Miss 
oder Torfstreu. Dabei ist zu beachten, daß die Herzknofpen der Mutter¬ 
pflanzen nicht überdeckt werden. Die Winterdecke wird im Frühjahr 
seicht im Boden untergebracht. 
Obstsortenbuch. 6
	        
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