Volltext: Obstsortenbuch

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lotsen auf je 20 Zentimeter, Zwischendrähte oder Zwischenlatten zum 
Anheften des Fruchtholzes eingefügt. 
Zur Spalierzucht eignet sich besonders das Kernobst, vom Stein¬ 
obst jedoch nur Pfirsiche und Meichfeln. 
1. Die einfache Palmette hat eine Stammhöhe von 40 Zentimetern 
und wird mit einer Etage zu je drei Besten in den Handel gebracht. 
Die einfache Palmette bildet die Grundlage für die Heranzucht der 
sehr beliebten Verrierpalmettenform (Fig. 3). Die Formierung der 
Verrierpalmette erfolgt zumeist an der Verpflanzstelle. Nach dem Ver¬ 
pflanzen der einfachen Palmette wird der Mitteltrieb auf zirka 
20 Zentimeter auf eine nach vorne stehende Knospe auf einen Zapfen 
geschnitten, während die beiden seitlichen Zweige in die Waagrechte 
niedergebunden werden. Die Zweigspihen müssen jedoch schräg nach 
auswärts gestellt werden. Haben nun die Seitentriebe die ihnen zuge¬ 
dachte senkrechte Spalierlatte erreicht, so werden sie an dieser aufrecht¬ 
gezogen. Der Anschnitt des inneren Astpaares darf erst dann erfolgen, 
wenn das äußerste Astpaar die Höhe der Anschnittstelle des inneren 
Astpaares überschritten hat. Von nun an werden die äußersten Aestc 
stets länger geschnitten als die inneren, da ansonst die innersten Aeste 
durchwachsen würden. Die seitlichen Austriebe der 
Formäste sind durch wiederholtes Entspihen im Sommer 
und durch den Winterschnitt kurz (fingerlang) zu halfen. 
Die Palmeften dienen zur Bekleidung von 
Mauern, Häusern, Gartenmauern, sowie auch von 
freistehenden Spalieren. Es eignen sich hiezu fast alle 
Obftarten. 
2. Die v-Form (Fig. 5) eignet sich besonders zur Bekleidung 
hoher Wände, sie hat eine Stammhöhe von 40 Zentimeter und beträgt 
der Abstand der Spalieräste gleichfalls 40 Zentimeter. 
Die Erziehung der U-Form gestaltet sich einfach. Die Formäffe 
werden alljährlich so weit auf eine nach außen stehende Knospe zurück¬ 
geschnitten, daß von allen Knospen ein Austrieb zu erwarten ist. Die 
Behandlung des seitlichen Holzes (Fruchtholz) siehe Verrierpalmeffe. 
3. Schnurbäume-Kordons (Fig. 6, 7 unb 8). Der m a a g r e ch f e 
Schnurbaum, bei dem man ein- und zweiarmige Schnurbäume 
unterscheidet, wird als Einfassung von Rabatten in Kleingärten vielfach 
benützt und eignen sich hiezu Aepfel und Birnen, wenn sie auf schwach- 
friedigen Unterlagen veredelt sind. Sie werden an einem etwa 40 Zenti¬ 
meter über der Erde gespannten Draht gezogen. Die Pflanzweite be- 
Fig. 5. II-Form. 
Fig. 6. (Einarmiger waagrechter 
Schnurbaum.
	        
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